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B&E BBQ

Was isst ein typischer Aussie zum Frühstück? Viele Australier können ohne einen Bacon & Egg Sandwich zum Frühstück nicht überleben. Neben Vegemite-Toast natürlich. Oder Bananenbrot.

Unser einer würde wahrscheinlich eher einen frisch gebackenen Croissant bevorzugen. Noch warm aus dem Ofen. Die Aussies aber stehen in aller Herrgottsfrühe Schlange, um ihre morgendliche Dosis Koffein zusammen mit einem belegten Brot mit Speck, Spiegelei und BBQ Sauce zu sich nehmen zu können, bevor es ab zur Arbeit geht.

Lange habe ich mich gewehrt. Wäh, wer isst schon Vegemite oder BBQ Sauce zum Frühstück? Aber mittlerweile muss ich gestehen, dass beides gar nicht so schlecht ist. Natürlich, hin und wieder träume ich vom frisch gebackenen Croissant, aber in der Zwischenzeit gebe ich mich auch gerne ab und zu mit Bananenbrot, Vegemite oder B&E BBQ zufrieden. Werde ich langsam aber sicher zum Aussie?

No worries!

FOTO: ALPHA (FLICKR)
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Einwanderungspolitik: Boat people

Australiens größte, schwierigste und umstrittenste Debatte – die Einwanderungspolitik. Sie werden gerne abwertend »Boat people« genannt, gemeint sind Flüchtlinge, die ihr Leben auf offener See riskieren, um die Küste Australiens und – in ihren Augen – das Land der Freiheit zu erreichen. Das Problem ist nur, hier will sie niemand.

Es ist ein schwieriges Thema, an das ich mich kaum heran wage. So verzwickt, so umstritten, so verfahren, so zerredet. Als Außenstehender fällt es schwer, sich bei dieser endlosen Debatte Durchblick zu verschaffen. Das erste was jedoch ins Auge sticht – auch wenn man das Thema nur am Rande mitbekommt – ist die Diskussion darüber, was ein Flüchtling, also jemand der um Asyl ansucht, eigentlich ist. Denn viele Australier sind der Meinung, dass all diese Leute, die mit dem Boot unter Lebensgefahr hier ankommen, gar keine richtigen Flüchtlinge sind, sondern eben Leute, die schlicht und einfach die Hoffnung auf ein besseres Leben in Australien haben (also wirtschaftliche Flüchtlinge). Dann frage ich mich aber, riskiert ein normaler Mensch wirklich sein Leben (und sterben tun viele auf der Überfahrt) oder das Leben seiner Kinder, nur um im »Traumland Australien« leben zu können? Ist ein Leben in völliger Armut, ohne Perspektiven, ohne Bildung, ohne Jobs nicht Grund genug?

»Die wollen kein Asyl, die wollen eine Permanent Residency in dem Traumland ihrer Wahl. Sonst hätten sie sich doch genau so gut an der Tür eines anderen Landes anklopfen können. Schließlich muss jeder dieser so genannten Flüchtlinge auf dem Weg nach Australien durch andere Länder reisen, bevor er in See stechen kann.« Solche oder so ähnliche Aussagen sind hier an der Tagesordnung. Viele Australier zeigen absolutes Unverständnis gegenüber den »Boat people«. Das allgemeine Gedankengut wird von Geiz, Hass und einer vehementen Abwehrhaltung regiert. Das Wort Bedrohung spielt dabei eine zentrale Rolle.

»Jene die mit dem Boot hierher kommen, drängeln sich vor und tun damit jedem Unrecht. Ist ja praktisch wenn man es sich leisten kann nach Indonesien zu fliegen, dann seinen Pass wegschmeißt um sich auf die Überfahrt nach Australien zu begeben und dort um Asyl ansucht. Währenddessen sind andere wirtschaftlichen Flüchtlinge brav zu Hause geblieben, um auf dem korrekten Wege um Asyl zu bitten. Boat people sollen sich hinten anreihen, wie jeder andere auch!« Genau diese Meinung vertreten auch viele Politiker und nennen diese folglich »illegale Asylansuchende«. Keiner der aber offiziell um Asyl ansucht – egal ob er mit dem Boot kommt oder es auf andere Weise macht – ist jedoch per Migration Act von 1958 als illegal zu bezeichnen. Die Zahl der tatsächlichen Illegalen (Menschen die sich ohne gültigem Visum in Australien aufhalten) ist 10 x höher, als die der Asylansuchenden. Zudem besteht jene Gruppe zumeist aus Briten, Iren und Amerikaner, die ihre Visen überziehen.

Wenn man so die Zeitungen liest und Radio hört und mitbekommt, was Politiker sagen und wie die Medien darüber berichten, dann könnte man wirklich den Eindruck gewinnen, dass Australien nahezu von Flüchtlingen überschwemmt wird. Jetzt interessieren mich aber auch die Fakten, die man natürlich nirgends liest. Und die schauen laut dem Bericht der UNHCR im internationalen Vergleich doch irgendwie anders aus als erwartet. Australien ist nämlich nicht – wie man hier durch die Medien den Eindruck gewinnt – eines der Länder, in denen eine unglaubliche Masse an Menschen jedes Jahr um Asyl ansucht. Im Gegenteil. Von 441.300 Asylsuchenden im Jahre 2011, haben 327.000 in Europa um Asyl gebeten. Das sind knapp 75% aller Antragsteller! Nach Ländern aufgeteilt schaut das ganze so aus:

1. Platz:    74.000 USA
2. Platz:    51.900 Frankreich
3. Platz:    45.700 Deutschland
4. Platz:    34.100 Italien
5. Platz:    29.000 Schweden

Platz sechs bis zwölf sind von Belgien, United Kingdom, Kanada, Schweiz, Türkei, Österreich und den Niederlanden belegt. Dann folgt Australien auf 13. Stelle mit 11.800 Asylansuchenden. Das sind nur 3% aller Antragsteller auf der ganzen Welt! Die USA hatte im Vergleich dazu 17% und Deutschland 10%. Man könnte also auch das kleine Österreich, das nur ein Drittel von Australiens Einwohnern hat und nur knapp ein Zehntel dessen Fläche misst, miteinander vergleichen: Beide müssen pro Jahr die gleiche Anzahl an Asylansuchenden bewältigen. Fakt ist auch, dass nach wie vor Europa, USA und Kanada die attraktivsten Länder für Flüchtlinge sind. Das »Traumland Australien« ist da – anders als behauptet – nicht dabei. Wenn die Australier also auch fähig wären, nicht nur alles nachzuplappern was einem von den Massenmedien hier eingetrichtert wird und stattdessen mal über den Tellerrand bzw. über die Grenzen Australiens hinausschauen würden, dann wäre ihnen vielleicht auch bewusst, wie unangebracht und peinlich ihr Verhalten eigentlich ist. Link zur UNHCR

Warum genau hat also Australien so ein massives Problem mit Flüchtlingen? Warum hat man hier solche Angst davor, überschwemmt zu werden? Warum dieser Hass und diese ganze Propaganda gegen Asylansuchende, die mit dem Boot hier ankommen? Kein Land nimmt Flüchtlinge mit offenen Armen auf. Kein Land kann dieses Thema auf die leichte Schulter nehmen. Aber warum ausgerechnet Australien – das sich nach Außen hin als Einwanderungsland schlechthin gibt und wo fast jeder ein Elternteil oder Großeltern hat, die eingewandert sind – sich in so eine Lage bringt und sich hinter der Fassade als rassistisches und voreingenommenes Land entpuppt, darüber kann ich nur den Kopf schütteln.

Ein Journalist hat dieses australische Problem treffend beschrieben: »Als Nation sind wir stolz auf unser Konkurrenzdenken, wir streben die Top 5 in den Olympics an, den Titel der besten Cricket-Nation der Welt und den Preis für den Rugby World Cup. Aber wenn es um Mitgefühl geht, dann scheinen wir entschlossen zu sein, die Latte so niedrig wie möglich zu halten ... In anderen Worten: Wir sind eine der geizigsten Nationen der Welt, wenn es um die Unterstützung von Flüchtlingen geht. Da haben wir doch etwas, worauf wir stolz sein können. Oder nicht?« Link zum Artikel

No worries!
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Beach rules

In Sydney am Strand. Eine große Tafel, die darauf hinweist, was man alles nicht machen darf. Weder Glasbehälter noch Alkohol dürfen an den Strand gebracht werden, Camping und Lagerfeuer ist untersagt, Hunde sowieso. Kein Fahrradfahren und Skateboarden? Das wundert mich jetzt aber. Als ob einer Lust hätte, sich mit dem Skateboard durch den Sand zu kämpfen. Das letzte Symbol ist mir nicht ganz klar ... Drachen steigen lassen verboten? Fallschirmspringen verboten? Kitesurfen verboten? Wahrscheinlich alles zusammen.

Dann sind da noch jede Menge Warnungen. Alles natürlich nur zu unserer eigenen Sicherheit! Die Australier munkeln, das gelte in erster Linie den asiatischen Touristen, die hier das erste Mal in ihrem Leben den Ozean sehen und dabei vor lauter excitement die Gefahr vergessen und ständig vorm Ertrinken gerettet werden müssen. So, so – na dann sind wir doch froh über die ganzen Warnhinweise. Bald geht’s ja wieder los. Viel Spaß am Strand!

No worries!

FOTO RECHTS: FRANCISCO MARTINS (FLICKR)
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Viktorianische Terrassenhäuser

Wie lebt man eigentlich so in Sydney? In Australien hat man ja bekanntlich viel Platz. Deshalb sind auch Städte und Dörfer auf weite Flächen verstreut und Wohnblocks dementsprechend unbeliebt. Die Australier leben lieber im eigenen Häuschen mit kleinem Hinterhof, Garten oder Terrasse. Und das auch in der City. Diese sind zumeist einstöckig, höchstens zweistöckig und grenzen normalerweise an das Nachbarhaus an. Meist sind sie knapp 3 m breit und haben gerade mal 60 m² Wohnfläche. Also ein bisschen wie das, was wir unter einem Reihenhaus verstehen – in Mini-Variante.

In Sydney gibt es viele Gebiete nahe des Stadtzentrums, die aus solchen Wohngegenden bestehen. Dabei gleicht der Stil den viktorianischen Terrassenhäusern aus England. Viele davon sind auch dementsprechend alt – unseres z.B. wurde im Jahre 1880 gebaut. Es existieren jedoch auch neuere modernere Varianten, die sich nach wie vor an dem klassischen Baustil orientieren. Zusammen ergibt sich ein hübsches Wohnbild, das so gar nicht dem gleicht, was wir unter einer City verstehen. Wer also Stadtleben mag, aber Wohnblocks nicht ausstehen kann, der ist in Australien genau richtig.

No worries!

FOTO: RICHARD TAYLOR (FLICKR)
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Daily Telegraph

Eine der meist gelesenen Zeitungen in Australien und die beliebteste Tageszeitung in Sydney: Der Daily Telegraph. Wird hin und wieder »Daily Terror« genannt. Auch ich gehöre zu den (dummen) Menschen, die diese Zeitung lesen – und ärgere mich immer wieder darüber, was für ein Müll da drinnen steht und vor allem wie einseitig die Berichterstattung ist. Und dass das hier niemanden zu stören scheint. In dem Café in dem ich arbeite, lesen an die 95% der Stammgäste diese Zeitung täglich. Weitere 4% gehen an den Sydney Morning Herald und ca. 1% liest den Australian. Alles grob geschätzt natürlich.

Der Daily Telegraph ist ein sehr konservatives und nationalistisch geprägtes Blatt. Die Artikel sind in meinen Augen reißerisch und aufgeputscht, die Themen sehr selektiv. Jeder noch so kleine Anlass wird zum Aufruf zur Ausländerfeindlichkeit genutzt. In erster Linie trifft dies Muslime und Asylanten. Eine typische Boulevardzeitung für die Massen. Die Artikel sind kurz und in einfacher Sprache gehalten. Laut einer Medien-Umfrage von Roy Morgan International gehört der Daily Telegraph aber auch zu den unglaubwürdigsten Zeitungen in Australien. 16% der Befragten waren der Meinung, dass alle australischen Zeitungen nicht genau, einseitig oder ungerecht berichten, 11% antworteten mit Herald-Sun und 9% mit Daily Telegraph. 

Ich persönlich kann und will so eine Zeitung einfach nicht ernst nehmen. Die Australier anscheinend auch nicht – trotzdem liest sie jeder und schlimmer noch, die meisten reagieren nur mit Achselzucken, wenn wieder mal Spekulationen als Fakten und Propaganda als Wahrheiten verkauft werden. Dummheit wird einfach akzeptiert, Kritik nur selten geäußert.

Dazu ein Beispiel zum Thema Asylanten. Eine kleine Info vorab: Menschen die in Australien Asyl ansuchen, werden für die Dauer des Verfahrens auf abgelegenen Pazifik-Inseln in Internierungslagern festgehalten und von vielen Australiern abwertend »boat people« genannt. 2011 wurde der Daily Telegraph stark kritisiert, als er folgende Headline auf der Titelseite veröffentlichte: »OPEN THE FLOODGATES – Exclusive: Thousands of boat people to invade NSW« Das englische Wort »invade« ist am ehesten mit einem »gewaltbereiten Eindringen und Besetzen eines fremden Landes« zu umschreiben. Somit warnte die Zeitung davor, was passieren wird, wenn man die Schleusen öffnet: Asylanten werden NSW erobern. Es gab noch eine weitere Überschrift, die für Unmut sorgte und zur Beschwerde beim australischen Presserat führte. »Detainee deluge for Sydney« was so viel bedeutet wie »Sintflut an Sträflingen für Sydney«. Dabei wurde die Bezeichnung »Sträfling« wiederum stark kritisiert und als unangebracht und wahrheitsverfälschend bezeichnet. Weiters hieß es in dem Artikel: »Thousands of boat people will be released into Sydney's suburbs as the government empties detention centres.« Auf Deutsch: »Wenn die Regierung die Internierungslager leert, werden tausende von Asylanten in Sydneys Vorstädte entlassen.«

Damit wird gerne gehetzt, fast täglich sind die Asylanten hier Thema. Auch wenn es eigentlich um ganz was anderes geht. Heute widmete sich der Leitartikel im Daily Telegraph der Kürzung des so genannten »Baby Bonus« (bei Geburt eines Kindes erhält man vom Staat 5.000 Australische Dollar). In Zukunft soll man diese Summe nur mehr für das erste Kind erhalten. Für jedes weitere Baby wird es nur noch 3.000 Dollar geben. Der Artikel berichtet über ein Loch in der Staatskasse, das auf diese Weise gestopft werden soll und mutmaßt doch prompt, dass die Explosion des Budgetplans für Asylverfahren schuld an dieser Misere ist. Der hetzerische Artikel kommentiert in fett gedruckten Lettern (sinngemäß): »Die australische Mittelklasse muss herhalten – zu hohe Ausgaben für boat people, der Baby Bonus wird gekürzt.« Unterstützt wird die Zeitung in ihrer Meinung von einer Mutter aus Sydney, die mit ihrem kleinen Baby in die Kamera lächelt und wie folgt zitiert wird: »Australisches Geld ist für Australier. Ich sehe nicht ein, warum uns der Baby Bonus gekürzt wird, um boat people zu unterstützen.«  

Damit hat es die Boulevardpresse wieder mal geschafft. So mir nichts dir nichts sind die boat people – wie so oft – an allem Schuld. Ich frage mich, wie viele Australier diesen Artikel heute ebenfalls gelesen haben und sich ehrlich darüber aufregen (so wie ich das gerade tue). Wie kann eine Zeitung Fakten so offensichtlich zu einer Geschichte zusammenstricken, um Leute gegen Asylanten aufzuhetzen? Und niemand runzelt die Stirn darüber? Der Online-Artikel des Daily Telegraph ist wesentlich glimpflicher ausgefallen und stark gekürzt, das Interview mit der Mutter fehlt. Hier aber trotzdem zum nachlesen: Link zum Artikel

Da interessiert es mich doch brennend, was andere Zeitungen schreiben. Ob die sich auch so ihre eigene Geschichte zusammen reimen und es dann als Leitartikel verkaufen. Nein, tun sie glücklicherweise nicht. Der Sydney Morning Herald hat heute online zwei Artikel veröffentlicht, die nicht miteinander in Verbindung stehen. Einer handelt von der Kürzung des Baby Bonus bzw. den politischen Verhandlungen darüber Link zum Artikel, der andere von Budgetproblemen im Asylverfahren Link zum Artikel. Im zweiten Artikel wird auch erwähnt, dass die Regierung anstrebt, das Defizit durch die Erhöhung der Visumkosten für Einwanderer auszugleichen. Ich frage mich also, wo der Daily Telegraph seine »Wahrheiten« her hat.

Es kränkt mich manchmal, in einem Land zu leben, wo Dummheit so offensichtlich akzeptiert wird. Keiner regt sich über den Müll auf, der in der Zeitung steht. Die ganzen Halb-Wahrheiten (und Lügen) werden einfach akzeptiert. Und ich wette es gibt hier genug Leute, die diese Art von Berichterstattung für bare Münze halten und dann womöglich wirklich denken, dass die Asylanten direkte Schuld an der Kürzung der Kinderbeihilfe haben.

Soll ich euch jetzt noch den Werbespot des Daily Telegraph zeigen? Wie erwartet strotzt dieser nur so vor Verherrlichung und patriotischen Gefühlen. »Wir gehören zu den Glücklichen 4,5 Mio. Menschen, die in der besten Stadt der Welt leben.« Ich bin erstaunt, dass keine einzige australische Flagge zu sehen ist.

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Eingestellt von : Nina Fischer
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Did you hear about Buckie?

Gestern in den australischen Nachrichten ... Die Top News des Tages waren wie folgt: Malala zeigt erste Schritte zur Besserung, ein Elefant im Taronga Zoo hat seine Pflegerin lebensgefährlich verletzt, weitere Ausschreitungen in Syrien, Buschbrände wüten in New South Wales und zum krönenden Abschluss: Buckie wurde gefunden! Aber wer ist Buckie?

Buckie ist ein Staffordshire Terrier Welpe, der aus seinem Zuhause in Bondi gestohlen wurde. Seine Besitzer haben alles dafür getan, ihr Hündchen heil wieder zurück zu bekommen und den Entführer zu entlarven. »Dognapping« nennen die Aussies dieses Verbrechen hier. Die überaus besorgten Hundebesitzer haben eine Facebookseite »Help us find Buckie!« gestartet und Aufnahmen einer Überwachungskamera veröffentlicht, in denen der Täter (im Volksschulalter) bei seiner Tat zu sehen ist. Außerdem war eine Belohnung von 1.000 Australischen Dollar ausgeschrieben. Kopfgeld für den kleinen Buben?

Ganze zwei Minuten dauert der Bericht über Buckie, den Hund. Im Detail wird geschildert, wie sehr sich der Welpe über das Wiedersehen gefreut hat und wie der Besitzerin ein Stein von Herzen fiel, als sie ihr »Baby« wieder in die Arme schließen konnte. Es wird auch erläutert, wie die Familie für ihre Such-den-Hund-Kampagne ein ganzes Marketing-Team aufstellte. Dieses soll in Zukunft bei der Suche anderer gedognappter oder verloren gegangener Hunde helfen. Eine richtige Erfolgsgeschichte. Da lässt es sich selbst die Reporterin nicht nehmen, dem kleinen Buckie den Kopf zu tätscheln. Fehlt nur noch, dass dem Hund selber das Mikrofon unter die Nase gehalten wird. Was der wohl zu dem ganzen Wirbel um ihn sagen würde?

Das waren also die Top News gestern in Australien. Ist in Österreich was Interessantes passiert?

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Eingestellt von : Nina Fischer
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Felix Baumgartner und die Weltnachrichten

Felix Baumgartner hat Österreich berühmt gemacht. Sogar in Australien. Die Aussies sind ganz verrückt nach dem »crazy Austrian«. Mein Heimatland, über das man hier nie was hört, ist plötzlich in den News. Das gibt interessante Gesprächsthemen ... da fragen mich die Aussies, ob ich nicht unglaublich stolz sei, dass wir auch mal die Weltnachrichten machen. Ähm, ja, das ist mir natürlich unglaublich wichtig und ich strotze geradezu vor Stolz, dass man in der australischen Tageszeitung etwas über Felix Baumgartner liest. Soll ich morgen mit der österreichischen Flagge auf meinem T-Shirt zur Arbeit kommen? Die Australier verstehen meine relativ gleichgültige Reaktion natürlich nicht. Ja, ob bei uns denn jemals sonst etwas geschieht, dass die Welt interessiert? Österreich ist doch so ein kleines (unbedeutendes) Land, das müsse man schon feiern! Komisch, Australien ist zwar ein riesengroßes (überaus wichtiges) Land und trotzdem schaffen es die Australier nur äußerst selten in unsere Weltnachrichten. Ab und zu berichtet man über einen Haiangriff oder dass die australische Küstenwache ein japanisches Walfangboot stoppt. Auch die (fast) jährlichen Buschbrände und Überflutungen werden kommentiert. Das war’s aber auch schon ... Gibt’s in Australien irgendetwas, dass den Rest der Welt interessieren könnte? Oh, jetzt habe ich mein Gegenüber wohl ein bisschen gekränkt.

Richtig australisch wäre es jetzt noch, wenn ich zum krönenden Abschluss dieses Artikels ein Bild von Felix Baumgartner zusammen mit der österreichischen Flagge posten könnte. Würde ich auch, wenn ich eines gefunden hätte ... wie es ausschaut, ist der Herr Baumgartner aber ein typischer Österreicher. Er braucht nicht mit der Flagge vor der Kamera herum zu wedeln, um der ganzen Welt zu beweisen, dass sein Land stolz auf ihn ist.

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Eingestellt von : Nina Fischer
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Carbon Tax

Wir haben ja bereits gehört, dass Australiens Premierministerin, Julia Gillard, bei den Australiern sehr unbeliebt ist. Dafür gibt es viele Gründe. Einer davon ist die so genannte »Carbon Tax«, zu Deutsch am ehesten bekannt als CO2-Steuer, die Australien vor kurzem eingeführt hat. Julia Gillard hatte damals vor aller Welt versprochen, dies zu verhindern, sollte das Volk sie zur Premierministerin von Australien wählen und konnte dadurch viele Wählerstimmen für sich gewinnen. Die Australier jedenfalls fühlen sich betrogen und das nicht ohne Grund.

Die CO2-Steuer ist eine Steuerabgabe, die unter dem Vorwand der Nachhaltigkeit und der Bekämpfung des Klimawandels eingeführt wurde und dabei große Konzerne zur Kasse bitten soll. Mit 35% sorgt der Energiesektor in Australien für die größte Umweltbelastung, davon wiederum 90% sind dem Kohlebergbau zuzuschreiben. Dies stellt gleichzeitig auch den lukrativsten Wirtschaftszweig des Landes dar, das mit Abstand der weltweit größte Kohle-Exporteur ist. In der Folge ist Australien auch eines der westlichen Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Ausstoß an möglichen klimaschädlichen Emissionen, weil Strom hauptsächlich aus dem Verbrennen von umweltschädlicher Kohle produziert wird.

Die neu eingeführte Steuer soll also große Unternehmen dazu bringen, etwas zur Umwelterhaltung beizutragen und erstmals auch ein Bewusstsein für Umweltschutz und Energieverbrauch zu entwickeln. Fakt ist jedoch, dass diese Steuer genau die am meisten trifft, die am wenigsten haben. Du und ich, unser Nachbar und das kleine Café um die Ecke. Und es trifft die Menschen nicht nur ein bisschen, es trifft sie hart. Seit 1. Juli 2012, da beginnt nämlich das Finanzjahr in Australien, wird nun also eine Steuer behoben, die hier eigentlich niemand will und auch nicht versteht. Stark kritisiert wird auch der Preis der Steuer, der mehr als doppelt so hoch angesetzt ist, wie jener des europäischen Verschmutzungszertifikat. Die große Frage ist auch, wo das Geld – man rechnet mit 7,7 Milliarden Australischen Dollar im ersten Jahr – tatsächlich hin fließen wird. Auch das scheint nicht ganz geklärt zu sein und sorgt für wesentlichen Unmut.

Was das im Endeffekt für den einzelnen Verbraucher bedeutet? Dass die Stromrechnung entscheidend teurer wird. Sie soll sich mindestens um ein Drittel erhöhen, wenn nicht sogar verdoppeln. Die Unternehmen haben bereits vorab bekannt gegeben, dass sie die Mehrkosten an den Kunden abwälzen werden und da ist der Energiesektor keine Ausnahme. Strom ist jetzt einfach teurer und du und ich bleiben schließlich darauf sitzen.

Verständlicherweise macht das den Menschen Angst. Tausende gingen im Juli auf die Straße, um gegen die Einhebung der CO2-Steuer zu demonstrieren. Kleine bis mittelständige Unternehmen ließen vermerken, dass auch sie die neu anfallenden Kosten an die Kunden weitergeben werden, was zur Folge hat, dass die Preise steigen. Viele haben Bedenken, dass dies eine Kettenreaktion auslösen könnte und das Leben in Australien – sowieso schon teuer genug – in Zukunft noch mehr kosten wird. Ob sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten werden und welche Auswirkungen die CO2-Steuer tatsächlich auf das Leben in Australien hat, kann jedoch frühestens in ein, zwei Jahren beurteilt werden. Und ob sie ihren eigentlichen Sinn und Zweck – die Menschen dazu anzuregen umweltbewusster zu leben – überhaupt erfüllen kann.

Vielleicht wird nach der nächsten Wahl aber auch wieder alles anders sein. Oppositionsführer Tony Abbott hat nämlich schon angekündigt, sollte Australien ihn zum nächsten Premierminister machen, dann wird die Carbon Tax ohne Diskussionen sofort wieder abgeschafft. Das kommt einem doch irgendwie bekannt vor ...

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Eingestellt von : Nina Fischer
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Die Heimat lässt grüßen!

Wenn man weit, weit von zu Hause weg ist, dann lässt man sich immer wieder mal Päckchen aus der Heimat schicken. Nach einem Jahr in Australien kann ich schon sagen, dass ich mich mittlerweile ganz gut eingewöhnt habe. Trotzdem gibt es aber einfach so Dinge, die man hier nicht findet. Oder man mag die australische Version davon nicht ... oder es ist einfach zu teuer. Manchmal sind es auch ganz kleine banale Sachen, die man hier irgendwie nicht bekommt, aber man will sich nicht umstellen und darauf verzichten. Manche dieser Dinge mögen in den Augen anderer geradezu lächerlich wirken, ich habe mich jedoch über jedes einzelne Päckchen sehr gefreut!

Hier mal spontan eine Auflistung, was ich mir im letzten Jahr alles schicken lassen habe oder bei mir demnächst auf die Liste kommt:
  • Thomy Sauce Hollondaise (die australische Sauce schmeckt einfach nur wääh!)
  • Arabischer Zucker (den brauch ich für meinen Kaffee)
  • Nagelschere (ist hier »Made in China« und nicht «Made in Germany« was man an der Qualität merkt)
  • gerade Haarklammern (die gewellten halten in meinen Haaren nicht so gut)
  • Kägi Fretli u.a. (meine Lieblingsschoki)
  • Profil Zeitschriften (muss ja wissen was in Österreich passiert)
  • Käsfonduepackung (ist zu teuer hier)
  • Dr. Oetker Puddingpulver (australische Version schmeckt wääh!)
  • MexaFit C (Kombination aus Vitamin C und Paracetamol gibt's hier nicht und wirkt Wunder bei mir!)
  • dünne, lange Socken (hier find ich nur kurze dünne oder lange dicke Socken)
  • Zahnbürste Mentadent C Soft (ich will mich nicht umgewöhnen) 
  • leere Notizblöcke (hier ist immer alles liniert oder kariert – ich brauch aber leere Seiten!)
  • Handtücher (die meisten Australier verwenden in der Küche nur Geschirrtücher)
  • normale Hausschuhe aus Kork (hier gibt's nur Plastiklatschen und Ugg Boots)
Da frage ich mich, wie diese Liste bei anderen wohl ausschaut ...
Auf was könnt ihr fernab der Heimat unter keinen Umständen verzichten?

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FOTO: AUNTIE P (FLICKR)
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Eingestellt von : Nina Fischer
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High Heels

Frauen tragen gerne High Heels in Sydney. Oder sie gehen barfuß. Wieso das?

Ohne High Heels und Mini-Kleid auszugehen, ist hier fast unmöglich. Jedenfalls fällt man auf, wenn man in Jeans und flachen Schuhen daherkommt. Man fällt aus dem Rahmen, könnte man sagen. An manchen Orten wird einem gar der Eintritt verwehrt. Oder man wird schräg angeschaut.

Es gilt aber, je länger die Nacht, desto weniger Frauen mit hochhackigen Schuhen. Wie allgemein bekannt ist, sind diese nämlich so unbequem, dass es schlicht und einfach eine Zumutung wäre, wenn man sie die ganze Nacht lang tragen müsste. Bereits ein paar Stunden später sieht man also besagte Damen barfuß herum laufen, die High Heels trägt man nun in der Hand. Und dann ist es ja auch okay, weil man ist ja nicht alleine und alle anderen haben auch bereits aufgegeben und sich die hohen Hacken ausgezogen. Ich laufe aber nicht gerne barfuß. Deshalb bin ich froh, dass meine Wahl auf flache Schuhe gefallen ist. Die muss ich nämlich weder ausziehen, noch mit mir rum tragen.

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Eingestellt von : Nina Fischer
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Australisches Gesundheitssystem

In Australien gibt es prinzipiell ein funktionierendes Gesundheitssystem. Dieses ist jedoch strikt in zwei Teile geteilt: »Public Health Care« und »Private Health Care«. Mit der staatlichen Krankenversicherung ist man gegen so gut wie alles abgedeckt, ausgenommen Zahnarztkosten (aus einem mir unverständlichen Grund) und dem Einsatz von Rettungsfahrzeugen. Die Kosten belaufen sich je nach Verdienst auf 1,5 bis 2,5% die vom Jahreseinkommens abgezogen werden.

Das private System ist ursprünglich durch den Gedanken entstanden, dass die staatlichen Krankenhäuser entlastet werden müssen, um die Qualität der Versorgung aufrecht erhalten zu können. Man muss sich nicht zwingend privat versichern, sollte es aber doch irgendwie. Eine Versicherung kann ganz unterschiedlich viel kosten und hängt von vielen Faktoren wie Alter, Krankengeschichte und dem Umfang des gewünschten Pakets ab. Das kann also grob geschätzt alles sein zwischen 30 und 120 Dollar im Monat. Die Regierung will so viele Menschen wie möglich dazu bringen, sich privat versichern zu lassen, man bekommt sogar Rabatte dafür ausbezahlt. Die Realität ist, dass momentan jedoch nur ca. die Hälfte aller Australier eine private Krankenversicherung besitzen.

Dabei kommt mir – aus Sicht eines Österreichers – dieses zweigleisige System ein bisschen wie Geldmacherei vor. Im privaten Sektor gibt es keine »pauschale« Versicherung, wo man gegen alles abgedeckt ist. Da wird ein Geschäft mit der Gesundheit gemacht. Man kauft sich quasi genau das, was man am ehesten denkt, dass man braucht. Und gegen anderes ist man dann nicht oder nur teilweise versichert. Auch muss man sich den individuellen Regeln (abhängig vom Plan) der privaten Versicherungsgesellschaft beugen, wie dass man z.B. ein halbes Jahr warten muss, bevor man eine Brille für Leseschwäche erhält. Irgendwie missfällt mir einfach der Gedanke, dass Gesundheit kein Grundrecht für alle ist.

Im Allgemeinen lässt sich auch nicht zwingend sagen, dass Qualität von Personal und Ausstattung im privaten Bereich unbedingt besser ist. Das ist anscheinend von Krankenhaus zu Krankenhaus verschieden. Aber man hat weniger lange Wartelisten für nicht lebensgefährdende Verletzungen, wie beispielsweise eine Knieoperation. Und die privaten Krankenhäuser haben – wie man hört – auch das bessere Essen. Im staatlichen System hingegen wird man ständig hinten angereiht. Da dieses überlastet ist und teilweise aus allen Nähten platzt, kann es schon sein, dass man ein paar Monate auf einer Warteliste steht. Und wenn man einen Unfall hat, der nicht als lebensgefährlich eingestuft wird, kann es auch passieren, dass man im staatlichen Krankenhaus einen Tag lang warten muss, bis man behandelt wird. Oder schlimmeres ...

Die Realität schaut nämlich leider nicht so rosig aus. In New South Wales wurde kürzlich beschlossen, dass das Budget des staatlichen Gesundheitssystems bis Ende des Jahres um 775 Mio. Australische Dollar gekürzt werden soll. Ob das in Anbetracht der Skandale die sich in letzter Zeit häufen, eine weise Entscheidung ist, lasse ich mal so dahin gestellt. Horrorstories berichten von so genannten »Transit-Units«, die eigentlich für den Krankenhausaufenthalt von max. 24 Stunden gedacht sind, in denen Patienten nach lebensnotwendigen Operationen wegen Überlastung bis zu einer Woche lang ausharren mussten. Die Transit-Units sind nichts anderes, als Rollbetten die entlang des Flurs aufgestellt sind. Wenn man Glück hat, hängt zumindest ein Vorhang davor. Es gibt weder Privatsphäre, noch eine eigene Toilette. Auch von Personalmangel und furchtbaren hygienischen Zuständen wird berichtet. Mal davon abgesehen, dass die Australier sogar im Krankenhaus (!) Teppich-Boden haben. Ich stelle mir das ein bisschen so vor, wie wenn man eine Katastrophensituation hat und die Krankenhäuser total überfüllt sind. Bloß scheint das hier Normalzustand zu sein. Link zum Artikel

Letzte Woche wurde in der Zeitung auch über eine 89-jährige Frau berichtet, die wegen einer Staphylokokken-Infektion ins Krankenhaus musste. Man ließ die betagte Dame dort fast den ganzen Tag unter Schmerzen in einem Bett im Flur ausharren. Als diese schließlich um eine Bettpfanne bat, wurde sie angewiesen, einfach in ihr Bett zu urinieren. Es dauerte zwei Stunden, bis schließlich jemand Zeit hatte, die Bettlaken zu wechseln. Auch die Schmerzmittel, die sie normalerweise nehme, wurden ihrer verweigert mit der Begründung, dass diese zu teuer seien und deshalb in der Notaufnahme nicht verwendet würden. Die alte Frau fühlte sich (verständlicherweise) ihrer Würde beraubt und soll unter Tränen gesagt haben: »Ich bin 89 Jahre alt, mein ganzes Leben lang habe ich brav Steuern gezahlt und so werde ich nun behandelt. Ich muss in mein eigenes Bett urinieren.« Link zum Artikel

Wenn ich so Sachen lese, muss ich schlucken. Ich bin nämlich nicht privat versichert und das besagte staatliche Krankenhaus, über das sich die Beschwerden häufen, befindet sich in Sydney. Ich hoffe jedenfalls, dass ich in Australien keinen Unfall habe und dann plötzlich in der Transit-Unit aufwache. Zitat eines anderen Auswanderers: »Wenn du hier ins Krankenhaus musst, dann zieh am besten Gummistiefel an!«

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Eingestellt von : Nina Fischer
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Der Rest der Welt interessiert uns nicht

Australien hat eine innige Liebesbeziehung mit sich selbst, der Rest der Welt ist weniger von Interesse. Immer wieder muss ich feststellen, dass es einen Grund gibt, warum Australien so isoliert ist. So abgeschnitten vom Rest der Welt. Warum man in Europa kaum jemals etwas über den Kontinent Down Under zu hören bekommt – und das liegt nicht nur an der Distanz. Australien WILL sich abgrenzen und als unabhängige Nation allein dastehen. Die Aussies sind ein überaus stolzes, selbstverliebtes Volk. Das erlebe ich jeden Tag und das spiegelt sich teilweise auch in deren einseitigen Berichterstattung wieder.

Manchmal muss man schon fast darüber lachen. Wie z.B. als ich den Artikel mit dem Titel (sinngemäß) »Australiens Universitäten im internationalen Vergleich auf Überholkurs: Das kluge Land wird nun noch schlauer« in der Tageszeitung Daily Telegraph gelesen habe. Sich selber auf die Schulter klopfen, das tut man hier bekanntlich gerne. Das lustige dabei ist, dass Australiens beste Universität »nur« auf Platz 28 ist. Insgesamt sind sechs australische Universitäten in den Top 200 vertreten, was zugegeben eine ziemlich gute Leistung ist. Und davon handelt schon der gesamte Artikel – kein einziges Wort darüber, an wen die Plätze 1 bis 27 vergeben wurden! Oder welches Land die meisten ausgezeichneten Universitäten hat! Ja, interessiert das hier denn wirklich absolut niemanden? Ein Kommentar eines Australiers zu ebendieser Frage: »Ja, wieso denn, wir wollen ja nur wissen wie gut wir sind, die anderen sind uns doch egal.«

Das konnte ich doch wirklich einfach nicht glauben. Also habe ich im Internet nochmals nachgeschaut. In dem Online-Artikel waren die Menschen von der Zeitung zumindest so nett, eine Statistik mit rein zu packen. Darin kann man nachlesen, dass sich Australien zusammen mit Kanada den 5. Platz in der Liste der Länder mit den besten Universitäten teilt. Jetzt weiß ich aber noch immer nicht, welches nun wirklich die beste Universität der Welt ist. Nach dem Klick auf einen Link, bekomme ich dann endlich das ungefilterte Ergebnis zu Gesicht: Die beste Universität der Welt befindet sich in Californien und die Top 10 wird von weiteren Universitäten in den USA und dem United Kingdom belegt. Aber das interessiert hier ja niemanden. Link zum Artikel

Immer wieder wird mir also vor Augen geführt, wie klein die Blase eigentlich ist, in der die Menschen hier leben. Dabei muss man den Politikern zu Gute halten, dass diese sehr wohl Versuche unternehmen, Australien etwas mehr Präsenz in der Weltpolitik- und Wirtschaft, als auch Mitsprache in globalen Geschehnissen zu verleihen. Den Aussies selber gefällt das aber gar nicht. Hier wird viel geschwätzt über Politik und dabei wird die Regierung unter anderem genau deshalb kritisiert. »Wen interessieren schon die Wahlen in den USA? Obama und Romney sind mir so ziemlich egal. Ich lebe in Australien – wir sollten uns doch lieber um australische Angelegenheiten kümmern und nicht um jene einer anderen Nation. Das hat doch nichts mit uns zu tun.« Solche oder ähnliche Sachen bekommt man hier zu hören.

Weiters wurde in letzter Zeit auch viel darüber gewettert, dass sich Australien bzw. die australische Regierung um einen UN-Sitz bemüht. Das sei doch absoluter »bullshit«, heißt es von den Aussies. Was interessiert uns die UN, die Regierung soll doch das Geld lieber für die Australier ausgeben. Auch sind die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit sehr unbeliebt und hier so ziemlich jedem schnurzegal. Das interessiert uns nicht, mit dem haben wir nichts zu tun – die Regierung solle sich lieber um lokale Probleme kümmern, als die ganze Welt retten zu wollen!

Also manchmal, wenn ich solche Aussagen von »ganz normalen « Aussies höre, da mache ich mir echt etwas Sorgen. Das ist doch wirklich als ob man im hintersten Winkel auf dem Lande wohnt, abgeschnitten von jeglicher Zivilisation und nicht in einer Großstadt wie Sydney, die sich selber gerne als »Weltstadt« bezeichnet. Ähnlicher Meinung ist auch eine australische Journalistin. Sie spricht in ihrem Artikel »Das narzisstische Land muss sein Herz Richtung Asien öffnen« die Probleme der Isolation ihres Landes an. Ihr erscheint es unumgänglich, dass sich Australien früher oder später zumindest gen Asien hin öffnen muss. Weiters schreibt sie »aus einem mir unerklärlichen Grund sind viele Australier total überrascht, dass der Rest der Welt nicht so fasziniert von uns ist, wie wir selbst« und meint, dass die Australier vielleicht doch etwas selbstverliebt und engstirnig sind. Da bin ich aber froh, dass es wohl auch ein paar (wenige) Australier gibt, die das auch so sehen. Link zum Artikel

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Die best bezahlte Politikerin der Welt

Australiens Premierministerin, Julia Gillard, ist ziemlich unbeliebt – sowohl in der eigenen Partei als auch beim Volk. Nicht selten wird sie als geldgierige, machthungrige, heuchlerische Lügnerin bezeichnet, der man nicht trauen kann. Leider ist der Chef der Opposition, Tony Abbott, auch nicht viel vertrauenswürdiger. So jedenfalls die Aussies.

Da machte sich Julia Gillard Ende des letzten Jahres verständlicherweise nicht unbedingt beliebter, als kurzerhand eine Aufstockung der Politikergehälter beschlossen wurde. Ihr Jahresgehalt allein hat sich von bisherigen 384.000 auf 473.000 Dollar erhöht. Ist ja auch wirklich nur ein Katzensprung, wenn man von heute auf morgen an die 90.000 Dollar mehr verdient! Das macht Australiens Premierministerin somit zur bestbezahlten Politikerin der Welt. Julia Gillard verdient mehr als US Präsident Barack Obama, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Premierminister David Cameron und Präsident Francois Hollande. Australischer Politiker müsste man sein! Link zum Artikel

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Auf Sparkurs

Die Australier müssen sparen. Auch hier zeigt die ökonomische Krise langsam ihre Wirkungen. Das Geschäft läuft momentan bei vielen nicht so gut, wie es sollte. Die Aussies, die es doch gewohnt sind ihr Geld frisch-fröhlich auszugeben, müssen den Gürtel nun auch etwas enger schnallen. Dazu gibt die Tageszeitung wertvolle Tipps:

Tanken
Benzin nur noch an den günstigen Tagen tanken (Benzinpreise in Australien steigen vor Feiertagen, langen Wochenenden, Ferien oder sonstigen wichtigen Ereignissen)
Ersparnis pro Monat: 22 Dollar (bei 10,50 Cent pro Liter)

Filme
Anstatt alle zwei Wochen ins Kino zu gehen, lieber DVDs ausleihen
Ersparnis pro Monat: 22,10 Dollar (bei 19 Dollar pro Kinoticket / 7,95 Dollar pro DVD)

Kaffee
Anstatt jeden Arbeitstag einen Kaffee zu kaufen, einmal die Woche den Kaffee zu Hause trinken
Ersparnis pro Monat: 13,20 Dollar (bei 3,30 Dollar pro Kaffee)

Essen
Anstatt einmal die Woche ins Restaurant zu gehen, nur noch alle zwei Wochen essen gehen
Ersparnis pro Monat: 66 Dollar (bei 33 Dollar pro Person)

Waschen
Anstatt jeden Arbeitstag ein Hemd in die Reinigung zu bringen, selber zu Hause waschen und bügeln
Ersparnis pro Monat: 90 Dollar (bei 4,50 Dollar pro Hemd)

Eigentlich doch irgendwie lustig, diese Tipps. Die armen Australier müssen jetzt auch wirklich auf so vieles im Leben verzichten. So weit ist es nun, dass man den Kaffee am Morgen zu Hause trinken oder selber waschen und bügeln muss! In meinen Augen sind die Aussies einfach etwas verwöhnt und faul. Man hat es halt doch gern bequem hier – ein Bewusstsein fürs Sparen oder Geld ausgeben? Das müssen die Australier zuerst noch lernen!

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Am Arsch der Welt

Ich stelle immer wieder fest, dass es Australien sowohl an Qualität, als auch an anständigen Preisen mangelt. Wirklich zu stören scheint das keinen so richtig.

Made in China
Die Nähe zum Handelspartner China ist hier allgegenwärtig und dem entsprechend sind auch die Standards. Das was wir als Mitteleuropäer unter »guter Qualität« verstehen, findet man hier einfach nicht. Dabei muss ich zugeben, dass mir »Made in China« in Europa nie so schlecht vorgekommen ist, wie in Australien. Manchmal frage ich mich, ob alle 1A-Produkte aus China nach Europa geschifft werden und Australien nur die B-Ware erhält. Selbst wenn es nicht »Made in China« ist, ist die Qualität hier normalerweise um Stufen schlechter, als die Produkte die man in Österreich, Deutschland oder der Schweiz bekommt – ganz egal um was es sich dabei handelt.

Viel Geld für schlechte Qualität
Immer wieder ärgert man sich als Ausländer darüber, dass man hier für absoluten Schrott viel Geld bezahlt. Und dass sich darüber keiner aufzuregen scheint. Schlechte Qualität zu einem viel zu hohen Preis wird von den Australiern (wie es scheint) achselzuckend zur Kenntnis genommen. Sie kennen es schließlich nicht anders. Wie mir scheint, kaufen die Aussies auch lieber billigen Schrott und davon drei im Jahr, als einmal mehr Geld für gute Qualität auszugeben (dabei ist gute Qualität sowieso schwer zu finden). Wie oft habe ich hier schon etwas gekauft, das ich am liebsten gleich wieder in den Müll geschmissen hätte? Leider schon zu oft. Wenn man in Australien lebt, muss man sich wohl einfach damit abfinden, dass hier nicht dieselben Qualitätsstandards herrschen, wie in Mitteleuropa. Man dafür aber fast den doppelten Preis bezahlt. 

Irgendwo weit weg
Es hat wesentliche Nachteile, dass Australien so weit weg von allem ist. Manchmal könnte man meinen, dass die Leute hier auch gar nichts vom Rest der Welt mitbekommen (oder mitbekommen wollen). Lebt man nur in seiner eigenen kleinen Welt, bekommt man auch schlecht mit, wie man eigentlich abgezockt wird. Ist das vielleicht einfach (wortwörtlich) der Preis den man bezahlt, wenn man am Arsch der Welt lebt?

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Kathy aus Holland

Im Gespräch mit Auswanderern über das Leben auf der großen Insel, die schönen Seiten Australiens, an was wir uns nie gewöhnen werden und was man so alles von daheim vermisst: Diesmal mit Kathy aus Holland, die sich in Australien mit Southern Cross Horse Treks ihren Traum einer Pferdefarm erfüllt hat und für Urlauber Treks durch den australischen Busch organisiert.


Über dich und deine Erlebnisse:

Wie alt bist du, woher kommst du und was machst du in Australien?
Ich komme aus Holland, bin aber zweisprachig aufgewachsen, weil meine Mutter Deutsche ist. Ich bin 43 Jahre alt, bin gelernte Psychologin und habe einen Reitferienbetrieb in New South Wales in der Nähe von Port Macquarie. Ich lebe – wie so viele meiner Reitgäste sagen – ganz »im Paradies« zusammen mit meinem deutschen Freund, meinem australischen Hund und zehn Pferden auf einer 25 Hektar großen Farm im Hinterland, die ca. 25 km vom Strand entfernt liegt. Ich bin damals im Januar 2000 (zusammen mit meinem holländischen Ex-Mann) nach Australien ausgewandert, also bin ich mittlerweile schon fast 13 Jahre hier.

Warum genau Australien?
1993/94 (nach meinem Studium) war ich als Backpacker mit »Working Holiday Visum« neun Monate in Australien und zwei Monate in Neuseeland. Gleich als ich am Anfang in Australien war, wusste ich, dass ich in diesem Land bleiben und leben will. Es war ein Gefühl von Freiheit, Natur, Platz, wenig Menschen (außerhalb der Städte) und vor allem dass alles hier ganz anders ist als zu Hause, was mich so beeindruckt, fasziniert und angezogen hat. In Holland ist immer schlechtes Wetter und das Land ist zu klein für die vielen Menschen. Als wir 2000 ausgewandert sind, hatten Australien und Holland die gleiche Einwohnerzahl und dabei ist Holland in Größe die Hälfte oder zwei Drittel von Tasmanien. Ich hatte immer den Wunsch in einem anderen Land zu leben, aber war nie wirklich interessiert an Australien, bis ich dann hier war. Nachträglich glaube ich, dass die Anziehungskraft dieses Landes zwar teils auch wirklich mit Australien zu tun hatte, aber sicherlich auch zum Teil einfach nur dadurch entstanden war, weil ich ein Jahr die Freiheit hatte, zu reisen und zu machen was ich wollte. Viele Backpacker wollen am Ende ihres Jahres in Australien bleiben und so ist es mir auch gegangen. Um meinen Traum zu verwirklichen, musste ich aber fünf Jahre warten und in Holland arbeiten, bis ich die genug Berufserfahrung als Psychologin hatte, um mein »Permanent Residency« Visum zu bekommen (mittels australischem Punktesystem). Da hatte ich auch schon die Idee, einen Reitferienbetrieb aufzubauen. Wo und wie ich jetzt wohne und lebe wäre mir so in Holland nie möglich gewesen. 

Erinnerst du dich an deinen ersten Tag? Was hast du erlebt?
Als Backpacker 1993: Ankunft im Hostel in Kings Cross, Spaziergang durch die »Botanical Gardens« und zum Harbour. Eine komplett unerwartete Welt da ich mich vorher überhaupt nicht informiert hatte über Australien. Ich bin zu den »Rocks« gelaufen, dort war eine Hochzeitskutsche, ich habe den Kutschenfahrer angesprochen, ob er ein Job für mich hat und er hat mir die Telefonnummer von seinem Kumpel gegeben. Daraufhin habe ich in Echuca (Victoria) fünf Monate mit Pferden gearbeitet – so hat sich mein erster Job in Australien ergeben. An den ersten Tag, als ich im Jahre 2000 nach Australien auswanderte, kann ich mich hingegen kaum mehr erinnern. Wir hatten eine völlige Krise, was wir da bloß gemacht hatten. Unsere Jobs, unser Haus, unser Alles zu Hause aufgegeben und ab nach Australien ohne genügend Vorbereitungen.

Was war dein größter Kulturschock?
Als wir hier angekommen sind und anfingen uns nach Jobs, einer Mietwohnung, Auto etc. zu erkundigen, haben wir viel per Telefon gemacht, und dann habe ich gemerkt, dass ich die Australier am Telefon gar nicht verstehe und sie mich auch nicht! Daraufhin wurde uns auch bald klar, dass man hier für alles eine »Reference« und einen »Good Credit Record« braucht, weil viele Australier wohl ihre Rechnungen nicht bezahlen. Also ohne ein vorheriges Leben in Australien kann man das ja nicht vorweisen und dann ist es ganz schön schwierig eine Mietwohnung zu finden oder Telefon- und Stromanschluss zu bekommen. Und als Drittes kam dann die Ernüchterung, als ich schließlich lernte, dass in einen Land herum reisen und in ein Land wohnen zwei ganz unterschiedliche Sachen sind.

Hast du manchmal Heimweh? Was fehlt dir?
Mittlerweile bin ich schon so lange hier, dass ich kein Heimweh mehr habe, weil ich hier jetzt mein Zuhause habe. Manchmal wenn ich in Holland bin, habe ich Heimweh nach Australien! Aber bis ich dahin gekommen bin, hatte ich viele Jahre Heimweh – nicht so sehr nach Holland, aber nach meiner Familie und meinen Freunden. Irgendwann nach sieben oder acht Jahren kam dann die Gefühlswende. Am schwierigsten finde ich es, wenn meine Freunde mich hier besuchen und wieder abreisen. Dann wünsche ich mir, sie würden auch nach Australien auswandern.


Erzähl mir von Australien:

Wie würdest du Australien mit ein paar wenigen Worten beschreiben?
Das einzigartige Land auf der anderen Seite der Welt, wo alles anders ist.

Was gefällt dir besonders gut an Australien?
Mein Leben in Australien! Die Natur, das Leben draußen, die Ruhe, der einsame Strand, die Tiere, der Duft von Eukalyptus an heißen Tagen, das Wetter (wenn auch die letzten drei Jahre nicht so gut waren), das Gefühl von Freiheit. In Australien hatte ich die Möglichkeit, mir ein ganz besonderes Zuhause zu schaffen und mir meinen Traum vom Leben mit Pferden zu verwirklichen – etwas was mir in Europa wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre. Es gibt aber auch Nachteile: Vieles ist teuer (Futter für Mensch UND Tier, Leben in einer kleinen Wohnung in der Stadt UND auch auf einem Grundstück auf dem Lande), aber dafür sind andere Sachen hier doch noch viel einfacher und teilweise sogar billiger – so wie z.B. eine kleine Farm kaufen und ein Pferdegeschäft aufbauen.

An was wirst du dich nie gewöhnen?
Im Allgemeinem: Von vielen australischen Gewohnheiten, die in deinem Blog schon ausführlich besprochen wurden, bin ich nicht sehr begeistert. Obwohl ich mich in zwölf Jahren wohl an alles gewöhnt habe, staune ich manchmal immer noch über bestimmte Verhaltensweisen. Aber gib mir noch fünf weitere Jahre und mich wundert nichts mehr! Man kann aber auch so rum fragen: Woran werden die Australier sich wohl nie bei mir gewöhnen? Die direkte, unkomplizierte und informelle Art mit der man sich in Holland begegnet, ist für viele Australier merkwürdig. Entweder sie finden es witzig oder sie sind beleidigt oder auch beides. Nur eins lerne ich nie: Dass es nirgendwo zum Kaffee ein vernünftiges Stück Kuchen zu einem normalen Preis zu kaufen gibt. Und wie schrecklich viele Australier mit ihren Tieren umgehen.

Wo befindet sich in deinen Augen der schönste Ort in Australien?
Zum Sonnenuntergang der Lighthouse Beach in Byron Bay (New South Wales); zum Sonnenaufgang die leuchtenden Farben der Felsen von Wilpena Pound in den Flinders Ranges (South Australia); unter dem funkelnden Sternenhimmel (am besten in Western Australia); im Sommer die roten Steine und glasklares Wasser im Freycinet Nationalpark (Tasmanien); im Winter die blaue Wasserfarbe und der weiße Sand bei den Whitsunday Islands (Queensland). Auf jeden Fall ist der schönste Ort für mich kein von Menschen geschaffenes, sondern ein Naturerlebnis. Und davon ist ganz Australien voll.

Würde deine Wahl wieder auf Australien fallen?
Ich weiß es nicht, aber ich habe mir damals Australien ausgesucht, wollte unbedingt hierhin auswandern, habe jetzt hier mein Zuhause und fühle mich wohl in meinem Leben hier.

 Wie australisch bist du bereits?

Sprichst du jeden mit »how're you doing« an?
Ja, soweit ist es jetzt tatsächlich gekommen. Es ist mit der Zeit automatisch geworden, wie sehr ich mich auch dagegen gewehrt habe. Antworten tue ich aber meistens nicht, wenn mich jemand damit anspricht (z.B. im Supermarkt) aber das ist eigentlich ja auch schon sehr australisches Benehmen.

Isst du Vegemite zum Frühstück?
Ich habe Vegemite vor vielen Jahren gekostet – einmal und nie wieder! Ich bin immer erstaunt, dass meine australischen Reitgäste das Glas Vegemite auf unserem Frühstückstisch tatsächlich essen, denn eigentlich habe ich das nur hingelegt als Witz, damit die Touristen das mal kosten können.

Wie hast du die letzten Weihnachten verbracht?
Ich bin seit zwölf Jahren in Australien und habe seit zwölf Jahren keine Weihnachten erlebt. Dieses Fest ist aus meinem Leben verschwunden, seit ich hier bin. Und da ich im australischen Dezember sowieso keine Weihnachtsstimmung habe, vermisse ich es eigentlich auch gar nicht so sehr. Nur wenn man bei Aldi wieder mal Lebkuchen hat, dann fällt mir ein, dass wohl bald Weihnachten ist. Der Lebkuchen schmeckt aber gar nicht, wenn es draußen 30°C im Schatten hat.

Für die Aussies ist ein Strand ohne Wellen kein Strand. Was bevorzugst du?
Ich bevorzuge das ruhige Meer, damit ich gemütlich schwimmen kann, ohne gleich in der Waschmaschine zu landen.

Besitzt du ein Paar Ugg Boots?
Nein, ich teile – zum Glück – nicht das australische Modebewusstsein, denn da gibt es noch viel schlimmere Sachen, die die Leute hier anziehen!

No worries

FOTO: KATHY HOLTRUST
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