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Hot Cross Buns

Bald ist Ostern und ich hab wieder mal was Neues in Australien entdeckt, das ich – hört, hört – ganz toll finde!

»Hot Cross Buns« ist für die Aussies ein typisches Ostergebäck, das ursprünglich am Karfreitag gegessen wurde. Eigentlich nichts anderes, als ein Milchbrötchen mit Rosinen und Zimt. Mmmmhhh! Ich wünschte, es gäbe sie das ganze Jahr über!

No worries!




FOTO: JAMIEANNE (FLICKR)
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Jobanzeigen

Immer wieder stoße ich auf lustige Jobanzeigen. Naja, ganz so lustig sind sie ja eigentlich nicht. Eher doch zum Heulen. Manchmal kann ich mir auch einfach nur denken – die spinnen wohl, die Australier!

Jobanzeige: Junior Grafik Designer mit Studienabschluss.
Anforderung: Mindestens ein Jahr Berufserfahrung im kommerziellen Bereich, Studentenarbeiten interessieren uns nicht.
Aufgabenbereich: Neben Kaffee holen muss man auch dazu bereit sein, täglich mit den beiden Büro-Hunden spazieren zu gehen.
Computerkenntnisse: Gute PC-Kenntnisse sind unbedingt erforderlich.

Wie bitte? In welchem Jahrhundert leben die Australier? Ein Grafiker der gezwungen wird, am PC zu arbeiten? Ein Grafiker der zwar Arbeitserfahrung haben soll, aber auch dog walking machen muss?

Freelancejobs werden für Berufseinsteiger übrigens zu einem Gehalt von 20 Australische Dollar aufwärts angeboten. Das sind also nur vier Dollar mehr als Mindestlohn und davon muss man noch Steuern bezahlen. Dabei darf man auch nicht außer Acht lassen, dass die Lebenshaltungskosten in Sydney durchaus vergleichbar mit der Schweiz sind. Bei diesen Aussichten kann man manchmal ernsthaft daran zweifeln, ob man in Australien wirklich Grafiker sein will.

Und noch eine lustige Anzeige, die ich irgendwo gelesen habe: Da bietet jemand, der sich selber Grafiker nennt, allen Ernstes ein Logo um 5 Dollar an. »Kein Problem, andere machen es für 50 Dollar – ich mache es um 5 Dollar!« Da kann ich nur noch den Kopf schütteln ...

Und zuletzt noch eine interessante Statistik über den Beruf des Grafikers, Webdesigners und Illustrators in Australien, veröffentlicht von der australischen Regierung. Diese belegt, dass nur gut die Hälfte aller Arbeitenden ein Studium absolviert haben.

56,3% haben einen Studienabschluss
47,8% davon haben einen Bachelor und 8,5% einen Master
30,1% haben eine TAFE Ausbildung abgeschlossen (alternativer Bildungsweg ohne Matura/Abitur, niedriger als Bachelor)
13,7% haben gar keine Ausbildung

No worries!
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Pressefreiheit ade?

In Australien gibt es gerade eine große Diskussion über die Pressefreiheit. Die derzeitige Regierung unter Premierministerin Julia Gillard, die der sozialdemokratischen »Labor Party« angehört, hat vor kurzem angekündigt, dass eine so genannte Pressereform durchgeführt werden soll. Diese soll nach offiziellen Worten die »Meinungsvielfalt in Australiens Medienlandschaft fördern«. Inoffiziell heißt das aber, dass die Regierung dem Journalismus in Zukunft etwas genauer auf die Finger schauen wird, sollte die Reform tatsächlich durchgeführt werden.

Das erste Mal in der Geschichte Australiens versucht die Regierung in Zeiten des Friedens gezielt Einfluss auf die Inhalte von Tageszeitungen zu nehmen. Der Aufschrei gegen diese geplante Einschränkung der Pressefreiheit war (gegenüber anderen Themen) vergleichsweise laut. Australiens Journalisten wollen keine »Zensur« durch den Staat. Dabei fühlte sich besonders News Limited, einer der größten Medienkonzerne Australiens, gewaltig auf den Schlips getreten. Die meist gelesene Tageszeitung, The Australian, berichtet nur all zu oft kritisch über die aktuelle Regierung und soll dadurch »zum Schweigen gebracht werden«, meinen aufgebrachte Stimmen.

Gleichzeitig ergreift auch Tony Abbott, Oppositionsführer und Mitglied der konservativen »Liberal Party«, die Gelegenheit, um seine Wahlchancen für September 2013 zu verbessern: Sollte die Medienreform tatsächlich durchgeführt werden, wird er diese bei Machtübernahme sofort wieder abschaffen. Das kennt man doch schon von irgendwoher ... war da nicht mal was mit der Carbon Tax?

Dies führt mich auch zur folgenden Frage: Wo steht Australien überhaupt in der Rangliste der Pressefreiheit weltweit? Schaut man sich den Index von Reporter ohne Grenzen an, dann lag Australien in der aktuellen Zählung von 2013 auf Platz 26. Im Vergleich dazu, Österreich belegte Platz 12, die Schweiz Platz 14 und Deutschland Platz 17. Auf Platz 1 war übrigens Finnland, gefolgt von den Niederlanden und Norwegen. Etwas bedenklich finde ich, dass man im Netz kaum australische Berichte über dieses Ranking findet. Wie ich aber gelesen habe, will man auch in der EU die Pressefreiheit zusehends einschränken ... Eine gefährliche Entwicklung? Muss man sich Sorgen machen?

No worries!

FOTO: LEN MATTHEWS (FLICKR)
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Ist das Leben in Australien zu teuer?

Vor kurzem habe ich wieder einmal eine interessante Diskussion auf dem australischen Radiosender Triple J verfolgt. Ist Australien wirklich so teuer? Oder meckern die Australier einfach nur gerne? Ist es gerechtfertigt, sich über die (hohen) Preise zu beschweren oder sollte man lieber hervorheben, dass die Löhne in Australien auch dementsprechend hoch sind? Geht es uns viel zu gut?

Da sind wieder einmal viele unterschiedliche Meinungen zusammen gekommen. Ein Anrufer war vor kurzem in Berlin und hat von den »Dritte-Welt-Preisen« geschwärmt, die dort herrschen. Da kann man um den selben Preis, um den man in Australien ein Bier bekommt, gleich vier haben!

Ein anderer meinte, dass Australien im Grunde gar nicht so teuer sei. Man könne hier sehr gut leben, wenn man nicht über seine Verhältnisse hinaus lebt. Das Bild des »überteuerten« Australien würde nur dadurch entstehen, dass die Aussies viel zu viel Geld verbraten und nicht gut im Sparen sind.

Als nächstes wurde über Australiens hohe Löhne diskutiert, wobei die Kluft zwischen Vielverdiener und Leuten, die grade mal über die Runden kommen, ziemlich groß ist. Menschen unter 30 und über 60 sind diejenigen, die oft durch das Netz rutschen und ein Leben in der Stadt nur schwer bestreiten können. Gesetzlicher Mindeststundenlohn in Australien ist derzeit übrigens 15,96 Australische Dollar.

Ein Australier der in Amerika gelebt hat, meinte, es sei doch normal, dass in Australien alles teurer ist. Hier sei ja schließlich auch der Lebensstandard viel höher als in den USA oder in Europa. Da haben die Radiomoderatoren gleich zugestimmt ... In Australien hat man es nun mal wirklich gut – und das kommt nicht ohne Preis: »Wir genießen hier den höchsten Lebensstandard der Welt und dafür zahlen wir halt auch ein bisschen mehr.«

An dieser Stelle muss ich nun mal kurz protestieren. Ich glaube nicht, dass man allgemein sagen kann, dass es sich in Australien besser leben lässt, als z.B. in Österreich, Deutschland, der Schweiz oder einem der nordeuropäischen Staaten. Wenn die Australier mit Lebensstandard »Sonne« meinen, die relaxten Gemüter oder dass hier jeder ach so zufrieden mit seinem Leben ist, dann haben sie vielleicht Recht. Nicht umsonst zählt Australien zu den »glücklichsten Nationen der Welt«. Meinen sie aber grundsätzliche Bedürfnisse wie Kleidung, Nahrung, Wohnen, ärztliche Versorgung, Einkommen, Preis-Leistungsverhätlnisse usw. dann bin ich da anderer Meinung.

Da wären wir nämlich wieder einmal beim Thema, das mich so sehr beschäftigt: Sind die Australier deshalb so glücklich, weil sie sich das einreden bzw. weil sie von klein auf eingetrichtert bekommen, dass sie im besten Land der Welt leben? Wenn man sich auf diese Weise die viel zu teuren Preise schön reden kann und dadurch ruhiger schläft, dann hat der Staat auch noch was davon ...

Wie dem auch sei, einig war man sich in der Diskussion dann aber doch darüber, dass Australien zu den Ländern mit den höchsten Hauspreisen der Welt gehört und dass auch die Nebenkosten für Strom, Gas, Internet etc. im letzten Jahrzehnt kontinuierlich gestiegen sind. Die Preise für ein Eigenheim in der Stadt sind mittlerweile so hoch, dass sie kaum mehr höher werden können. Schon jetzt gibt es in Australien die »Generation Mieter«, Menschen, die keinen festen Partner haben und sich deshalb den Traum vom Eigenheim mit nur einem Einkommen allein nicht mehr leisten können.

Wie sehen andere Zuwanderer dieses Thema? Ist das Leben in Australien unverschämt teuer oder sind die hohen Preise angemessen?

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Eingestellt von : Nina Fischer
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Kindererziehung

Durch meinen Nebenjob im Café habe ich viel mit Familien und kleinen Kindern zu tun, da diese mitunter zu unseren Stammkunden gehören. Ich sage es ganz knallhart, Kindererziehung in Australien erinnert mich zum Großteil stark an das Modell von »Laissez-Faire«. Vielen mangelt es an Respekt. Wofür aber die Kinder eigentlich nichts können, das liegt wohl eher an den Eltern, die ihre Kinder nicht erziehen.

Ich würde mal sagen, dass grob geschätzt knapp die Hälfte der Eltern, die mit ihrem Nachwuchs ins Café kommen, Wert darauf legen, dass ihre Kinder nicht mit dem Essen spielen, bitte und danke sagen und mir ins Gesicht schauen, wenn sie bestellen. Von diesen Leuten fühle ich mich respektvoll behandelt und hoffe, dass meine Kinder, sollte ich jemals welche haben, genau so freundlich mit ihren Mitmenschen umgehen können.

Leider gibt es aber noch die andere Hälfte ... Das sind jene Familien die ins Café kommen und ihre verzogenen Kinder nach Belieben das Essen herum schmeißen lassen, sie mit Zucker und Ketchup spielen lassen oder sie in dem schmalen Gang und auf der Stiege (wo ich auf und ab laufen muss) spielen lassen. Es gibt Kinder die wie am Spieß schreien, wenn sie nicht bekommen was sie wollen, Kinder die vor ihren Eltern weg laufen (zur Türe hinaus auf die Straße), es gibt Kinder die man nur am Bauchgeschirr unter Kontrolle hat und Kinder die richtig aggressiv reagieren, wenn man ihnen das iPhone oder iPad weg nimmt. Einmal hat eine Familie den ganzen Balkon für sich beansprucht und mit Stühlen von außen die Türe verbarrikadiert, damit deren Kinder, die absolut unkontrollierbar waren, nicht davon laufen konnten. Kein Scherz.

Ich frage mich dann immer, was in so Leuten vorgeht und stelle mir vor, dass es zwei Möglichkeiten gibt. A) sie haben ihre Kinder einfach nicht unter Kontrolle und lassen sie daheim genau das gleiche machen – in diesem Fall tun sie mir aufrichtig Leid oder B) sie haben sie sehr wohl unter Kontrolle, meinen aber, dass man sich in der Öffentlichkeit nicht benehmen muss und die Kinder sich da ruhig mal austoben können, da putzt ja schließlich jemand anderer – in dem Fall sind sie einfach nur respektlos. Da sind mir jene Kinder noch lieber, die man von ihren iPhones und iPads nicht mehr weg bekommt. Die kriegen zwar den Mund nicht auf und Zeit einem ins Gesicht zu schauen haben sie auch nicht (sie sind ja nur auf den Bildschirm fixiert), aber zumindest sind sie so beschäftigt mit ihren Spielen, dass sie wenigstens keine Sauerei machen.

Nun kann es aber durchaus sein, dass das was ich beschreibe gar nicht typisch australisch ist. Vielleicht ist es in Österreich genau so. Da ich dort nie in der Gastronomie gearbeitet habe, kann ich es schlecht beurteilen. Ich hoffe aber irgendwie, dass es nicht so ist und der Großteil der Kinder doch noch lernt, was es heißt, einem anderen Menschen mit Respekt zu begegnen.

No worries!
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Niina aus Finnland

Im Gespräch mit Auswanderern über das Leben auf der großen Insel, die schönen Seiten Australiens, an was wir uns nie gewöhnen werden und was man so alles von daheim vermisst: Diesmal mit Niina aus Finnland, die es der Liebe wegen nach Australien verschlagen hat.

Über dich und deine Erlebnisse:

Wie alt bist du, woher kommst du und was machst du in Australien? 
Ich bin 34 Jahre alt und komme aus Finnland, im Moment suche ich gerade Arbeit in Melbourne. Seit ein bisschen länger als einem Jahr teste ich bereits das Aussie-Leben in der schönen Stadt Melbourne.

Warum genau Australien?
Einfache Antwort: Der Liebe wegen. Mein Ehemann ist Australier und nachdem wir einige Jahre zusammen in Europa verbracht haben, wollte er in die Heimat zurückkehren. Auch ich hatte das Gefühl, dass es an der Zeit war herauszufinden, wie es wohl ist im Land Down Under zu leben. Ich wollte auch mehr über sein Heimatland erfahren.

Erinnerst du dich an deinen ersten Tag? Was hast du erlebt?
Ich war davor bereits zwei Mal in Australien. An meinem allerersten Tag, das war an Ostern 2007, führte mich mein (damals noch) Freund durch das Stadtzentrum von Melbourne und ich weiß noch, wie komisch es für mich war, dass die Leute auf der »falschen« Seite Fahrrad fahren.

Was war dein größter Kulturschock?
Da Australien mir also nicht ganz neu war, wusste ich ungefähr was mich erwartet. Aber irgendwie war es doch ein bisschen ein Schock am Anfang, vor allem weil hier Sommer war, während in Finnland gerade der dunkle und kalte Winter herrschte. Als ich im Dezember 2011 in Melbourne ankam, hab ich mich schon innerlich darauf vorbereitet, dass ich wohl ein paar Monate hier bleiben werde. Ich habe mich dann aber schon bald dabei ertappt, wie ich viele Dinge mit dem Gedanken hinterfragt habe: »Was, wenn ich nun doch länger hier bleiben werde?« Manche der australischen Angewohnheiten haben mich anfangs besonders irritiert – sie sind mir sogar richtig auf die Nerven gegangen – wie z.B. dass Linksverkehr herrscht, dass in vielen älteren Häusern Warm- und Kaltwasser aus zwei verschiedenen Hähnen kommt, dass die Häuser so schlecht isoliert sind und dass die Australier Essensreste einfach mit dem Restmüll entsorgen. Wie dem auch sei, ich versuchte (und versuche noch immer) mir stets den Rat vor Augen zu halten, den mir jemand vor langer Zeit gegeben hat, als ich in Italien gelebt habe: Ich bin in einem fremden Land und muss die finnische Art zu denken einfach mal vergessen, sonst mache ich mich nur verrückt.

Hast du manchmal Heimweh? Was fehlt dir?
Ja, sehr sogar! Das Heimweh kommt und geht in Wellen und während es mir vergleichsweise leicht fällt, mir die Distanz zum Heimatland als »nur 24 Stunden entfernt« schön zu reden, gibt es aber auch Tage, wo ich am liebsten sofort meine Sachen packen und nach Hause fliegen würde. Natürlich vermisse ich meine Familie und meine Freunde, aber auch traditionell finnisches Essen wie Roggenbrot, Waldbeeren, Rentierfleisch und salzige Lakritze. Und da ich den Winter liebe, vermisse ich auch den Schnee und Langlaufen ganz schrecklich. Mir fehlen die verschiedenen Jahreszeiten, die Stille und die Schönheit der finnischen Natur mit Seen und Wäldern. Außerdem gibt es kaum etwas Besseres zum Entspannen, als in die Sauna zu gehen und anschließend zur Abkühlung in einen See zu springen (sehr erfrischend vor allem im Winter!).

Erzähl mir von Australien:

Wie würdest du Australien mit ein paar wenigen Worten beschreiben?
Isoliert, Land der Extreme und der Möglichkeiten, gemütliche Leute und Beuteltiere.

Was gefällt dir besonders gut an Australien?
Das Land hat einige Naturwunder zu bieten, die Menschen sind generell sehr freundlich. Ich mag auch Melbourne mittlerweile sehr und entdecke immer wieder neue interessante Plätze, Veranstaltungen und Aktivitäten. Frische und saisonale Produkte von lokalen Bauernmärkten, süße kleine Cafés und der Radweg am Yarra River sind nur ein paar wenige Dinge, die Melbourne so liebeswert machen. Die Stadt ist auch ein Schmelztiegel der Kulturen, was sich in der vielfältigen Küche aus aller Welt widerspiegelt.

An was wirst du dich nie gewöhnen?
Erstens, die Distanz zu Finnland – sowohl in der Entfernung als auch in der Zeitverschiebung. Zweitens, obwohl viele denken, dass das Wetter eine der Hauptattraktionen von Australien ist, fühle ich mich persönlich bei heißem Wetter nicht allzu wohl. In Finnland haben wir ein spezielles Wort für heißes Wetter – helle – was jegliche Temperaturen über 25°C beschreibt. So gesehen gibt es in Australien unzählige heiße Tage! Zum Glück ist Melbournes Wetter aber sehr wechselhaft (man sagt, dass man in Melbourne vier Jahreszeiten an einem Tag erleben kann) und die Temperaturen können auch sehr schnell fallen, wenn sich die Windrichtung ändert. Leider werden diese typischen Wetterumschwünge in der Baubranche nur bedingt berücksichtigt, was viel zu oft in Häusern resultiert, die im Winter viel zu kalt und im Sommer viel zu heiß sind. Das ist definitiv etwas, an das ich mich nur sehr schlecht gewöhnen kann, nachdem ich in gut isolierten finnischen Häusern aufgewachsen bin. Drittens, Australien ist sehr rückständig was Umweltprobleme betrifft (z.B. Kohlebergbau, erneuerbare Energien kommen nur spärlich zum Einsatz) und als Umweltwissenschaftlerin von Beruf finde ich es sehr entmutigend, dass es auch kaum Unterstützung auf staatlicher Ebene gibt, um die Situation zu verbessern. Andererseits ist eine Veranstaltung wie das Sustainable Living Festival, das kürzlich in Melbourne stattfand, ein fantastisches Beispiel wie man auf diese Dinge aufmerksam machen und Leute dazu inspirieren kann, umweltbewusster zu leben. Achja, und während die Top 3 der tödlichsten Tiere zu Hause Hunde, Wespen und Kühe sind, sind die Top 3 in Australien wesentlich angsteinflößender: Würfelqualle, Taipan Schlange und Salzwasser Krokodile. Ich liebe es im Wald zu joggen, bin aber im besorgt, ich könnte potenziell gefährlichen Vertretern der Tierwelt begegnen!

Wo befindet sich in deinen Augen der schönste Ort in Australien?
Ich hatte noch nicht allzu viel Gelegenheit um zu reisen, aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann wäre das wohl Fraser Island. Die Insel ist einer der schönsten Orte, die ich bis jetzt gesehen habe. Die Great Ocean Road hat aber auch eine atemberaubende Kulisse zu bieten.

Würde deine Wahl wieder auf Australien fallen?
Ich glaube, ich würde immer noch »ja« sagen, zumal ich mit einem Australier als Mann früher oder später sowieso den Schritt wagen hätte müssen. Trotzdem bin ich im Moment aber auf Probe hier, es wird sich zeigen wie lange.

Wie australisch bist du bereits?

Sprichst du jeden mit »how’re you doing« an?
Nein, überhaupt nicht. Ich antworte oftmals nur darauf, wenn ich selber gefragt werde.

Isst du Vegemite zum Frühstück?
Nein, ich mag Vegemite nicht!

Wie hast du die letzten Weihnachten verbracht?
Den Weihnachtsabend verbrachten wir zusammen mit Freunden. Wir haben typisch finnische Leckereien zubereitet – Quarkkuchen, Lebkuchen und Zimtbrötchen. Am nächsten Tag feierten wir auf australische Art zusammen mit der Familie meines Mannes. Es ist lustig, dass viele Australier alte englische Traditionen beibehalten haben und ein reichhaltiges, schweres Mittagessen zu sich nehmen, während es draußen sehr, sehr heiß ist. Zum Essen gab es Truthahn, Schinken und Braten mit verschiedenen Saucen und gegartem Gemüse. Als Nachtisch bekamen wir Pflaumenpudding mit Brandy, Eis, Vanillesauce und Brandy-Butter. Es gab auch traditionell englische »Bonbons«, die eine Papierkrone, einen schlechten Witz und einen unnützen Preis enthalten.

Für die Aussies ist ein Strand ohne Wellen kein Strand. Was bevorzugst du?
Ein Strand ist ein Strand – mit oder ohne Wellen! Ich bevorzuge jedoch prinzipiell einen ruhigen Strand. Ich versuche aber auch immer mehr, mich durch Bodyboarding und Surfen an den rauen Ozean und die Wellen zu gewöhnen. Obwohl Wasser eigentlich gar nicht mein Element ist, ist Surfen etwas, das ich gerne lernen möchte, so lange ich hier bin.

Besitzt du ein Paar Ugg Boots?
Nochmals, ich bin wirklich nicht sehr australisch – ich besitze keine Ugg Boots!

No worries!

FOTO: NINA FISCHER
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Eingestellt von : Nina Fischer
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