Pages

Bild

Bild

Best Olympic games ever!

Die olympischen Spiele haben begonnen. Die Australier freuen sich darüber. Das gibt ihnen nämlich die Möglichkeit, bei jeder Gelegenheit zu erwähnen, dass Sydney im Jahre 2000 die »best Olympics ever« veranstaltet hat! Das kann keiner schlagen! Und England schon gar nicht.

Manchmal kommt es mir so vor, als würden sich die Australier nur aus diesem einen Grund für die Spiele interessieren. Damit sie prahlen können, wie gut sie doch sind. Und am Ende beruhigt mit dem Gedanken ins Bett gehen können, dass sie noch immer die besten sind.

Ist es nun also wahr? Da ich selber die Spiele eigentlich nicht verfolge, kann ich das nur schwer beurteilen. Hatte Sydney wirklich die besten olympischen Spiele, die es je gab?

No worries!
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels: |
1 Kommentar(e)

Australien in den Augen anderer

Vor kurzem war ein interessanter Artikel in einer australischen Tageszeitung zu lesen. Der Titel »Touristen verlieren das Vertrauen in die arroganten Aussies« weist schon darauf hin, um was es geht. Australien aus der Sicht anderer. Laut einer Umfrage halten die Australier sich selber für ein raues, aber auch humorvolles, unbeschwertes und gemütliches Volk. Auf einer Konferenz für Tourismus wurde jedoch kürzlich bekannt gegeben, dass der Rest der Welt da anderer Meinung ist. Australier seien unzuverlässig, unseriös und nicht gerade hilfsbereit.

Die Briten finden, dass Australien zwar eine charmante und unabhängige Nation ist – halten die Aussies aber gleichzeitig für absolut unzuverlässig. In den Augen der Chinesen sind sie zwar sehr modisch und elegant, aber nicht gerade hilfsbereit. Die Amerikaner sehen in ihnen ein wildes sorgenfreies Volk, das für mangelnde Qualität und ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis steht. Und aus Sicht der Inder sind die Aussies einfach nur arrogant.

No worries!
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels:
0 Kommentar(e)

Christmas in July

Bald ist es soweit! Weihnachten steht wieder vor der Tür. Die Australier feiern hier nämlich zwei Mal im Jahr den Santa Claus – einmal im Dezember und einmal im Juli. Einmal in der brütenden Hitze des Sommers und einmal im Winter ...

Woher diese Tradition kommt und wer sie eingeführt hat, ist nicht ganz klar. Es scheint jedoch, als hätte ein europäischer Auswanderer die winterliche Weihnachtsstimmung der nördlichen Hemisphäre vermisst. Offensichtlich hat er damit einen Nerv getroffen und hier begeisterte Anhänger gefunden, denn die Aussies schlagen auch nur allzu ungern einen Grund zum Feiern aus. Und was gibt es schöneres, als mit der Familie zusammen zu sitzen, sich gemütlich am Ofen aufzuwärmen und gemeinsam ein »Roast Dinner« zu verspeisen? 

Die australische Identität scheint dabei keinen Konflikt darin zu sehen, sich Traditionen nach Belieben zurecht zu biegen, neue zu erfinden oder von anderen Ländern und Kulturen auszuborgen. Man will ja schließlich nur das Beste von allem. Warum also nicht auch Weihnachten im Juli feiern?

No worries!
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels:
0 Kommentar(e)

Stadt, Land, Fluss

In Australien lebt man entweder auf dem Land oder in der Stadt. Dazwischen gibt es nicht viel ... oder besser gesagt gar nichts. Entweder lebt man in oder um eine der wenigen Großstädte oder irgendwo im Nirgendwo. Ich sorge daher regelmäßig mit der Aussage für Verwirrung, dass ich aus einer ländlichen Gegend stamme und eher »Country Girl« als Großstadtmensch bin. Die Australier verstehen hier nämlich was ganz anderes darunter, als wir das im dicht besiedelten Europa tun. Kommt man hier vom Lande, dann wohnt man tatsächlich irgendwo im Busch oder Hinterland, wo meilenweit keine Stadt zu sehen ist.

Das kommt auch daher, dass die Distanzen hier so unglaublich groß sind. Man kann stundenlang auf der Autobahn unterwegs sein und kommt trotzdem nicht aus dem Bundesstaat New South Wales raus. Eine Stadt begegnet einem auch lange Zeit keine. Nur Wildnis, hier ein Dorf und da ein Dorf – oder besser eine Häuseransammlung – und zwischendurch mal ein größeres Dorf. Wer auf dem Lande kulturell, historisch oder architektonisch etwas sehen will, der sucht meist vergeblich, denn Dörfer mit Charme oder Geschichte gibt es hier kaum.

Auch die Country Australier sind so ganz anders, als die schicken Großstadtmenschen in Sydney. Ist man sich nur letzteres gewohnt, dann bekommt man regelrecht einen Kulturschock. Auf dem Lande ist halt doch wieder alles ein bisschen anders ... da laufen die Leute gemütlich in Jogginganzug und Uggboots herum (den typisch australischen Schafffellstiefeln) und scheinen sich auch nicht groß um ihr Aussehen zu kümmern. So oder so ähnlich könnte man auch die Dörfer beschreiben.

Auf einer Zugfahrt entlang der Küste war ich auch erstaunt, wie viele dicke Menschen es im Vergleich zur Stadt gibt. Überall sieht man Leute mit einem Bier in der Hand oder einer Zigarette herum stehen, die sich in äußerst breitem australischem Akzent unterhalten. Da dachte ich, ich kenne und versteh die Aussies mittlerweile ganz gut – und hab mich in dem Fall aber doch getäuscht. Auf dem Lande findet man halt noch die richtig urigen Australier. Hier scheint alles einen Tick langsamer zu gehen. Man nimmt es noch gemütlicher als in der Stadt. Jedenfalls ist es immer wieder spannend, einen Ausflug aufs Land zu wagen, wo man dann doch eine ganze andere Seite von Australien kennen lernen kann.

No worries!

FOTO: MARK WASSELL (FLICKR)
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels: |
0 Kommentar(e)

Das bessere Amerika

Ja, wie ist es nun, das Leben bei den Australiern ... ein bisschen wie in Amerika, oder eher wie in England? Die Australier selber geben gerne an, dass ihre Herkunft eindeutig britisch ist und sie mit den USA ja nicht so viel am Hut haben. Verglichen werden sie sowieso nicht gern. Und schon gar nicht mit den Amis!

Aber ... schaut man sich den Lebensstil an, dann ist dieser ganz klar vom amerikanischen geprägt. Der Humor wiederum ist am ehesten mit dem englischen zu vergleichen. Man ist hier jedoch schon etwas prüde und auf keinen Fall so offenherzig wie in Europa, denn in der Werbung wird wesentlich weniger nackte Haut gezeigt, als daheim. In manchen Dingen kommen mir die Ansichten der Australier auch fast noch etwas altmodisch vor, insbesondere was die Beziehung zwischen Mann und Frau angeht. Die Trinkkultur würde ich als eine Mischung zwischen der britischen Pubkultur und dem amerikanischen »saufen bis zum Umfallen« beschreiben. Die Esskultur ist wohl von den Engländern und den Amerikanern geprägt. Der tiefsitzende Patriotismus, die australischen Flaggen die man überall sieht und der Stolz auf das eigene Land erinnern mich dann aber doch wieder stark an Amerika. Auch ist Australien als Konsumgesellschaft den Amerikanern sehr ähnlich und die Menschen führen – aus Sicht eines Europäers – einen sehr verschwenderischen Lebensstil. Das Gesundheitssystem ist wesentlich demokratischer ausgelegt, als in Amerika, dafür ist der Staat in meinen Augen sehr viel kontrollierender, als in Europa.

Es war einmal ein Professor an einer australischen Uni, der den Unterschied zwischen amerikanischem und australischem Patriotismus demonstrieren wollte. Sein Ziel war es herauszufinden, wie sich ein Produkt in der Werbung erfolgreich durch das Symbol der Flagge vermarkten lässt. Dazu nahm er eine Flagge, hängte sich diese um die Schultern und blickte mit der Hand über der Stirn gespannt in den (fiktiven) Sonnenuntergang. Keiner war sonderlich beeindruckt. Also nahm er die Flagge von seinen Schulter und tat so, als würde er sich damit unauffällig den Hintern abwischen. Begeisterte Zurufe im Saal! Damit wollte er aufzeigen, dass sich die Amerikaner mit dem ersten Akt durchaus identifizieren hätten können, während der zweite als Beleidigung auf höchster Ebene verstanden worden wäre. Die Australier hingegen waren von der ersten Darstellung gelangweilt und würden sich eher von der grenzwertigen Verwendung der Flagge zum Kauf eines Produkts anregen lassen.

Ist Australien also doch irgendwie das bessere Amerika, wie so oft gesagt wird? Ein Amerika mit etwas mehr Humor? Oder einfach eine gute Mischung aus europäischen und amerikanischen Einflüssen?

No worries!
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels: |
0 Kommentar(e)

Taktgefühl, Harmonie und Kritikunfähigkeit

Hin und wieder bereiten mir die Australier mit ihrer Kritikunfähigkeit wahres Kopfzerbrechen. Manchmal ist es einfach mühsam, immer alles durch die Blume sagen zu müssen und auf Zehenspitzen um ein Thema herum zu schleichen. Denn mit offener Kritik kann man hier nun beim besten Willen nichts anfangen. Wozu auch die gut gepflegte Harmonie zerstören? Lieber sind alle happy, als dass einer mal offen und ehrlich seine Meinung sagt. Das wäre in den meisten Fällen nämlich absolut daneben. Taktlos. Und es kann mitunter auch im Berufsleben zu verzwickten Situationen führen. Aber selbst im privaten Bereich tun sich die Australien schwer damit, offen zu sein. Wieso sollte man auch die gute Stimmung verderben und seinen besten Freund darauf aufmerksam machen, dass er was zwischen den Zähnen hat? Das würde doch nur zu einer komischen Situation führen. Und verlegen sind die Australier ja auch nicht gerne. Nein, da tut man lieber so, als würde einem dieses leuchtend grüne Etwas gar nicht auffallen. Man will den anderen schließlich nicht in eine peinliche Lage versetzen, in dem man ihn kritisiert!

Es wäre in diesem speziellen Falle also absolut taktlos, ehrlich zu sein. Komisch, fragt man die Australier, dann ist es aber genau umgekehrt: Sie empfinden nämlich unsere Offenheit in Situationen wie dieser als taktlos. Hätte ich die Person darauf aufmerksam gemacht, dass da was zwischen den Zähnen steckt, dann wäre das schlicht und einfach unhöflich gewesen. Als würde ich mit dem Finger zeigen und laut ausrufen: »HEEE! DIR STECKT DA WAS ZWISCHEN DEN ZÄHNEN, MACH DAS MAL WEG!« So oder so ähnlich bloß gestellt müssen sie sich wohl fühlen.

Anders herum würden wir wohl oft den australischen Humor als unangemessen empfinden. Grade wenn man erwähnt, dass man Österreicher oder Deutscher ist und dann zur Begrüßung ein »Heil Hitler« an den Kopf geknallt bekommt, wundert man sich irgendwie. Soll man da nun lachen? Die Australier finden’s alle mal lustig. Ein Lächeln schaff ich da gerade noch, mehr geht aber nicht. Wer ist hier also taktlos?

Es scheint doch, dass hier ein bisschen eine Widersprüchlichkeit vorliegt. Im Grunde sind die Australier nämlich ein lockeres und unkompliziertes Volk, das immer zu Scherzen aufgelegt ist. Aber wieso ist es dann so schlimm, wenn man jemandem zum Beispiel einen gut gemeinten und vor allem ehrlichen Ratschlag gibt? Auch wenn man nicht derselben Meinung ist, hat man doch für einen Freund nur das beste im Sinn. Ich kann es mir nur so erklären, dass das was wir als »konstruktive Kritik« verstehen, hier als persönlicher Angriff, als eine Art Bloßstellung interpretiert wird. Denn sehr viel lieber hat man hier einfach nur Harmonie – oder zumindest den Anschein davon. Ob das wohl das Geheimnis der glücklichen Australier ist?

No worries!
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels:
0 Kommentar(e)

Beetroot

Wer hat schon mal Rote Bete gegessen? In Australien auf jeden Fall jeder. Dem einen ein Graus, dem anderen eine Gaumenfreude, Rote Bete gehört hier zu den beliebteren Gemüsesorten und findet recht häufig Verwendung. Was kann man also alles damit machen? Die Australier lieben ihren Beetroot und zeigen sich dabei äußerst erfindungsreich.

Rote Bete kann man dampfgaren, kochen, einlegen oder roh essen. Die schöne kräftige dunkelrote Farbe und der heraus stechende Geschmack machen ihn besonders attraktiv. Auch ist er sehr vielseitig einsetzbar und kommt sowohl in Vorspeisen, Hauptspeisen, als auch beim Dessert immer häufiger zum Einsatz.

Man isst rote Bete in Salaten, verarbeitet ihn zu Dips oder Füllungen für Ravioli, belegt Hamburger damit, bäckt Muffins oder Kuchen daraus, isst ihn als Beilage zu Fisch und Fleisch, macht Marmelade oder eine Sauce, mixt einen frischen Saft damit oder verarbeitet ihn zu Suppe. Genau genommen gibt es in den Augen der Australier nichts, was man nicht damit machen kann. Heute also schon mal rote Bete gegessen?

No worries!

FOTO RECHTS: POPPY (FLICKR)
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels:
0 Kommentar(e)

Staatskontrolle

Soll der Staat darüber entscheiden können, für was das Sozialhilfegeld ausgegeben wird? Letzte Woche hat an fünf ausgesuchten Orten eine Testphase gestartet. Der Staat kontrolliert dabei haargenau, für was das Geld ausgegeben wird. Das funktioniert folgendermaßen: Man bekommt eine Bankomatkarte mit einem PIN, die man nur in zugelassenen Shops und nur für bestimmte Produkte wie Lebensmittel, Kleidung, Haushaltsutensilien oder zur Begleichung von Rente und Rechnungen verwenden kann. Der Staat entscheidet dabei individuell, wie viel des Geldes für diese »lebensnotwendigen Produkte« verwendet werden muss. Diese Summe soll maximal 70% ausmachen. Über den Restbetrag kann dann selber entschieden werden. Strikt verboten ist in jedem Fall aber Geld für Alkohol, Drogen, Zigaretten, Pornographie und Glücksspiele auszugeben. Link zum Artikel

Die Teilnahme an dieser Testphase ist momentan auf freiwilliger Basis. Der Staat nimmt sich aber das Recht heraus, Leute die ihre Mieten und Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlen oder z.B. auf Grund von Vernachlässigung ihrer Kindern oder ähnlichem aufgefallen sind, verpflichtend teilnehmen zu lassen.

Ein falscher Schritt also und man wird bestraft, in dem der Staat die Kontrolle übernimmt! So oder ähnlich sehen das viele der betroffenen Menschen, die von Sozialhilfeleistungen leben. Bereits bevor dieser Versuch gestartet hat, wurden immer mehr zornige Stimmen laut. Man spricht sogar von Diskriminierung, Enteignung und Verletzung der Menschenrechte. Sozialhilfeleistung würde sich langsam aber sicher in eine Diktatur über die Armen verwandeln. Für Individuen in schwierigen Lebenssituationen sei dies ein zusätzlicher Dämpfer, der sie nur noch mehr an den Rand der Gesellschaft drängt.

Die Regierung bekräftigt jedoch immer wieder, es sei alles nur zum Besten der betroffenen Personen. Der Schutz der Kinder und Menschen die potenziell gefährdet sind, ihre Behausung auf Grund von schlechtem Geld-Management zu verlieren, stehen im Mittelpunkt. Ihr Wohlergehen soll in Zukunft durch diese Maßnahme gesichert werden.

Auch im Radio sind heiße Diskussionen über dieses schwierige Thema entbrannt. Macht es tatsächlich Sinn, dass der Staat die Kontrolle über das Leben der Menschen hat? Was lernen die Kinder daraus, die in einer Gesellschaft aufwachsen, in dem der Staat das Denken für die Eltern übernimmt?

Andererseits haben sich auch viele zu Wort gemeldet, die z.B. mit einem alkoholkranken Elternteil aufgewachsen sind. Sie meinen, hätte man ihre Eltern damals gezwungen, das Geld für Essen und Kleidung auszugeben, dann wäre es ihnen um einiges besser ergangen. Viele sehen es auch als Recht und stehen absolut hinter der Kontrolle der Sozialhilfeleistungen. Denn warum sollte der Steuerzahler einen Drogenabhängigen oder jemanden der seine Kinder vernachlässigt finanzieren? Es ist ja schließlich nicht ihr eigenes Geld, dass sie ausgeben. Diese Ansicht ist in meinen Augen jedoch zu einfach gestrickt. Denn ein Mensch, der abhängig von Alkohol oder Drogen ist, wird nicht plötzlich »sauber« werden, nur weil der Staat ihm das Geld streicht. Er wird höchstwahrscheinlich zu anderen Mitteln greifen, um seine Sucht zu befriedigen.

Große Bedenken und Existenzängste haben auch Besitzer von Shops, die nicht auf der Liste des Staats stehen. Sie fürchten, dadurch wertvolle Kundschaft zu verlieren. Weiters bringt diese Art von Kontrolle in einem Mulit-Kulti-Staat wie Australien auch mit sich, dass beispielsweise ein Mensch asiatischer Herkunft nicht mehr schnell zum Asia-Shop um die Ecke gehen kann und somit auch kulturell eine persönliche Einschränkung (oder Diskriminierung) erlebt.

Wie würdet ihr euch fühlen, wenn man euch die Zigaretten und den Alkohol streicht und euch vorgibt, in welchem Shop ihr von nun an einkaufen dürft? Ist der Staat im Recht oder geht das zu weit?

No worries!
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels: |
0 Kommentar(e)

Australiens ganzer Stolz

»Sometimes the most selfless people live and work right beside us.« Seit 2005 werden jedes Jahr die tapfersten, mutigsten und heldenhaftesten Australier in einer großen Zeremonie gekürt. Dabei wird den Gewinnern ein Ehrenpreis, die »Pride of Australia Medal«, verliehen. Es stehen zehn verschiedene Kategorien zur Auswahl, die Kandidaten werden von der Bevölkerung selbst nominiert. Wochen zuvor informieren täglich Zeitungen über die Helden und Heldinnen und deren Heldentaten.

Zu den Gewinnern des letzten Jahres gehörte unter anderem Trevor Burns, der während eines Tauchgangs Zeuge eines Haiangriffs auf seinen Divemaster wurde. Ohne zu überlegen packet er die Schwanzflosse des Tiers und hielt so lange fest, bis der Hai von seinem Opfer abließ. Anschließend brachte er die schwer verletzte und halb bewusstlose Frau an die Wasseroberfläche und rettete ihr dabei in zweifacher Hinsicht das Leben.

Auch der 10-jährige Junge Euan Rainnie wurde für seinen außerordentlichen Mut ausgezeichnet. Er rettete seiner an Diabetes leidenden Mutter das Leben, als diese im Pool das Bewusstsein verlor. Nicht nur konnte er sie ins Trockene bringen, er ergriff auch lebensrettende Erste-Hilfe Maßnahmen und rief anschließend den Notruf.

Ebenso erhielt die Polizistin Samantha Barlow, die auf dem Weg zur Arbeit mit einem Ziegelstein beinahe zu Tode geprügelt wurde, eine Medaille für Tapferkeit. Nachdem der Angreifer ihr den Schädelknochen, Nase und die Hand, mit der sie sich schützen wollte, zertrümmert hatte, zerrte er die Frau in einen Park und ließ sie dort liegen. Sie schaffte es schließlich aus eigener Kraft, zurück zur Straße zu kriechen und Hilfe zu holen. Eineinhalb Jahre und viele Operationen später trat sie den Dienst als Polizistin wieder an.

Wer mehr wissen will, hier kann man alles über die »Pride of Australie Medal« erfahren: Pride of Australia
Wer wird wohl dieses Jahr die Ozzies stolz machen?

No worries!
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
0 Kommentar(e)

Das hässliche Entlein

Viele Dinge sind ja einfach anders hier, am anderen Ende der Welt. Hab ich bereits erwähnt, dass es in Australien nur schwarze Schwäne gibt? Die Aussies schauen ganz erstaunt, wenn ich ihnen erkläre, dass die Schwäne bei uns ein schneeweißes Federkleid haben. Wie hier wohl die Geschichte vom hässlichen Entlein geht? Ob die Australier da ihre eigene Version haben?

No worries!



FOTO: AZIEM HASSAN (FLICKR)
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels:
1 Kommentar(e)

Autofahren bald ab 12 Jahren?

Australien überlegt sich neuerdings, ob man nicht schon mit 12 Jahren anfangen sollte, das Autofahren zu üben. Experten sagen, man müsse vorbeugen, denn mit 16 sei das oft schon zu spät und die Jugendlichen hätten da bereits die schlechten Fahrgewohnheiten der Eltern verinnerlicht. Dabei geht man im Klartext davon aus, dass die Eltern alle schlecht Auto fahren und nicht im Stande sind, ihren Kindern das Verhalten im Straßenverkehr ordentlich beizubringen. Das lassen sich Australiens Eltern also gefallen? Wortwörtlich heißt es nämlich »wir wollen den Kindern richtiges Fahren beibringen, bevor sie mitunter gut gemeinte, aber leider schädigende Fahrstunden von den Eltern erhalten«. Aha. So geht das also in Australien. Einfach mal schnell das Lenkrad an sich reißen! Die Eltern müssen ja einen unglaublich schlechten Einfluss haben, wenn man da schon bei 12-jährigen intervenieren muss.

Gerechtfertigt wird diese Maßnahme, die in den Schulunterricht integriert werden soll, mit den Worten: »Wir klären die Kinder über Sexualkunde in einem frühen Alter auf und erwarten da ja auch nicht, dass sie als 12-jährige gleich raus gehen und Sex haben!« Link zum Artikel Können Australiens Eltern da also beruhigt aufatmen? Dass der Staat jetzt die Kontrolle hat und ihnen die Erziehung und Aufklärung ihrer Kinder abnimmt? Wäre es da nicht sinnvoller, anstatt den Eltern all ihre Verantwortung abzunehmen, jeden Anwärter auf einen Führerschein dazu zu verpflichten, Fahrstunden mit einem Fahrlehrer nehmen zu müssen?

Im Staat New South Wales gibt es einen Phasenführerschein mit dem man schon mit 16 Jahren auf die Straße darf. Man absolviert einen theoretischen Test und los geht’s! Es darf jedoch nur unter Aufsicht einer anderen Person gefahren werden, die einen gültigen Führerschein besitzt (normalerweise sind das die Eltern). Nach einem Jahr und 120 Fahrstunden muss eine praktische Prüfung mit einem Fahrlehrer absolviert werden. Hat man bestanden, wird man aufgestuft und es folgen zwei weitere Jahre mit einer Art Probeführerschein, die man schließlich mit einem letzten theoretischen Test abschließt.

Fahrstunden muss man also keine nehmen, wenn man nicht will. Und dann wundert man sich darüber, wenn es viele schlechte Autofahrer gibt und beschuldigt die inkompetenten Eltern?

No worries!
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels:
2 Kommentar(e)

Himmel, Arsch und Zwirn!

In Australien flucht man gerne und oft. Fluchen kann hier durchaus positiv sein, wenn man z.B. von seinem »f-ing mate« spricht oder aber negativ, wenn man sich durch den alltäglichen Verkehr mit rücksichtslosen Autofahrern kämpfen muss. Manch ein Auswanderer zuckt bei der ersten Autofahrt erschrocken zusammen und ist froh, dass niemand die Salve an Schimpfwörtern des aufgebrachten Fahrers hören kann, sonst wäre es einem doch glatt ein bisschen peinlich.

In Australien ist das alles aber halb so wild. Fluchen gehört hier zum guten Ton und ist Teil der ganz normalen Umgangssprache. Vor allem das f-Wort wird mit Vorliebe verwendet. Man könnte schon fast sagen, dass die Allgemeinheit desensibilisiert ist, was das fluchen betrifft – denn »colorful language« (farbenfrohe Sprache) wie das hier gern umschrieben wird, ist nämlich ganz normal.

Neuerdings müssen die easy-going Aussies aber aufpassen, was sie in der Öffentlichkeit sagen, denn Fluchen gilt seit 2011 als strafbare Handlung. Wer sich nicht zurück halten kann und auf offener Straße Schimpfwörter verwendet, muss Buße zahlen! Je nach Bundesstaat kann die Polizei auf der Stelle zwischen 100 und 240 Dollar kassieren. Immer wieder schön, diese vielen Regeln und Strafen und wie der Staat eifrig in seiner Vaterrolle für Recht und Ordnung zu sorgen versucht. Und nebenbei verdient sich dabei sicher auch nicht schlecht. Link zum Artikel

No worries!
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
0 Kommentar(e)

Roadtrip – Autofahren in Australien

Auto fahren in Australien ist gefährlich. Rücksichtslose Fahrer die kreuz und quer die Spuren wechseln – und das auch auf der Autobahn – ist in der Stadt so ziemlich normal. Dass die öffentlichen Verkehrsmittel in diesem Land nicht sonderlich gut ausgebaut sind, weiß man auch. Australien ist nämlich, genau wie Amerika, ein Land der Autofahrer. Würde man sich da aber nicht erwarten, dass die Infrastruktur zumindest etwas besser funktioniert? Würde man wohl, man wird aber leider enttäuscht: Viel zu hohe Verkehrsbelastung und viel zu wenig Straßen die dazu noch in schlechtem Zustand sind. Das findet man jedenfalls in New South Wales.

Auch einen Roadtrip zu machen, kann mitunter zum Erlebnis werden. Auf der 2-spurigen Autobahn, auf der man maximal 110 km/h fahren darf, sind oft mehr Autos unterwegs, als man meinen würde. Die Strecke von Sydney nach Port Macquarie fährt sich noch relativ gut. Dann ist es jedoch schlagartig Schluss mit dem Luxus. Weiter geht es nämlich mit einer 1-spurigen Straße, die sich durch alle Dörfer schlängelt. »Pacific Highway« wird das hier genannt und bildet die Hauptverkehrsanbindung für jeden, der die 900 Kilometer Strecke von Sydney nach Brisbane zurück legen will.

Auch Leitplanken und Pannenstreifen wie man sie aus Österreich oder Deutschland kennt, sind hier nicht sehr verbreitet. Es gibt zwar größtenteils so etwas wie einen Pannenstreifen, der ist jedoch sehr schmal und wird von den Australiern gern für kurze Pausen auf der Autobahn verwendet. Oder er dient der Polizei für Radarkontrollen. Denn: Auch Raststätten und Tankstellen sind nur sehr dünn gesät! Verspürt man mal den dringenden Drang aufs Klo zu müssen, dann sollte man jede Möglichkeit nutzen. Denn »ich halte es noch bis zur nächsten Raststätte aus«, geht hier meistens in die Hose. Da machen die Aussies doch mal lieber am Rand der Autobahn eine kurze Pause oder ein Picknick. Ist ja auch gar nicht gefährlich. Verwundert sein und vor allem erschrecken darf man auch nicht, wenn einem plötzlich ein Radfahrer auf der Autobahn begegnet. Wo uns einer die Hände über dem Kopf zusammen schlägt, ist das ist hier nämlich ganz normal.

No worries!

FOTO: FRANCESCA PALAZZI (FLICKR)
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels: |
0 Kommentar(e)

Drei Witze

Anpassung geschieht in kleinen Schritten. In letzter Zeit werde ich immer mutiger, was den australischen Humor betrifft. Deshalb hier mal drei Witze ...

1. Alle Österreicher haben einen Keller
Das ist mein neuer Lieblingswitz. Der geht aber leider auf meine Kosten. Ist es nicht schön, wenn man auf eine Party kommt und vom Gastgeber den Leuten anhand eines unterhaltsamen Scherzes vorgestellt wird? Und zwar geht der so: »Hey Leute, hört mal her, das ist Nina aus Österreich und bevor ihr fragt – keine Angst, sie hat keinen Keller daheim!« Allgemeines Gelächter und begeisterte Zustimmung. Ich hole gerade zu einem bissigen Gegenangriff aus, so was wie »Ja, ich habe gehört die Australier waren auch lange Zeit Meister im Kinder entführen – und das sogar mit Einverständnis der Regierung!«, da fällt mir ein, lieber wieder mal no worries zu denken, ein Lächeln aufsetzen und es mir zu verkneifen. Die Australier  würden das ja wieder in den falschen Hals kriegen.

2. Australier lieben langweilige Sportarten
Australien gehört voll und ganz zu den sportliebenden Nationen. Jedoch begeistert man sich hier für andere Sportarten als anderswo auf der Welt. Hier dominieren Cricket, Rugby, Football, Surfen und Pferderennen. Mal echt ein ganz anderes Mix. Das Problem ist nur, dass Cricket unglaublich langweilig ist – ungefähr die langweiligste Sportart für den Zuschauer, die es gibt – und für Rugby oder Football (Männer die auf einem Feld um einen Ball streiten und ihre Kraft und Männlichkeit demonstrieren) hatte ich noch nie was übrig. Da vermisst man doch glatt den guten alten Fußball! Aber nun zum Witz. Ich wollte einen Scherz machen, einen sarkastischen Scherz, weil hier ist ja immer alles so halb ernst gemeint. Also hab ich zu ein paar Aussies gesagt, die sich im Pub zum Football Spiel getroffen haben, dass ich dieses Spiel echt super-doof finde und allgemein nicht verstehe, wie eine Sportnation wie Australien auf so langweilige Sportarten stehen kann. Das ist den Aussies mal wieder schlecht aufgestoßen und ich habe vernichtende Blicke geerntet. Das würde doch wohl sehr abwertend klingen, was ich da sage! Gelacht wurde nicht. Das kam wohl nicht so gut an.

3. Mehr Hobbit als Aragorn
Nun zum dritten Witz. Die Australier lieben Sarkasmus und ich versuche auch immer ganz viel sarkastisch zu sein. Die Zutaten kenne ich mittlerweile, aber manchmal kommt es mir so vor, als verstehe ich die unterschiedlichen Maßangaben zu diesem Humor noch nicht ganz. Ein australischer Arbeitskollege legt mich immer wieder mit seinen sarkastischen Bemerkungen aufs Kreuz. Oft lacht er sich darüber kaputt, dass ich alles zu ernst bzw. zu wortwörtlich nehmen würde. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und kontere an manchen Tagen gekonnt zurück. Zum Beispiel als mein Arbeitskollege mir erklärte, dass er doch so gerne etwas fitter sein würde und etwas besser aussehen würde, sein Held und Vorbild sei ganz klar Aragorn aus »Herr der Ringe«. Da meinte ich, dass er da aber viel machen müsse, weil er wesentlich mehr einem Hobbit gleicht, als dem heldenhaften Aragorn (was irgendwie auch der Realität entspricht). Meine kanadische Arbeitskollegin – die auch ihre Probleme mit dem Humor der Australier hat – war ganz erschrocken und meinte, dass wäre nun doch etwas zu taktlos von mir gewesen. Aber ich glaub der Australier hat mich da schon verstanden.

Hat er? Also ganz sicher bin ich mir ja nicht. Der erste Witz ging definitiv auf meine Kosten und ich fand den ja eigentlich nicht so lustig (zumindest bin ich davon verschont geblieben, mit einem Hitler-Witz vorgestellt zu werden). Und einen Witz dagegen zu halten, wäre da auch nicht gut angekommen. Der zweite Witz war wahrscheinlich zu wenig Scherz und zu viel Ernst, war also wiederum für die Aussies nicht so lustig. Außerdem sind Witze, die in irgendeiner Weise ihr Land »beleidigen« ja sowieso äußerst grenzwertig. Und der dritte? War der nun genau richtig??

No worries!
Artikel lesen →
Eingestellt von : Nina Fischer
Labels:
2 Kommentar(e)