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Shark Summit

Was ist los an Australiens Ostküste? Warum gibt es dieses Jahr so viele Zwischenfälle mit Haien? Sind einfach mehr Haie in diesen Gewässern unterwegs? Oder wagen sie sich immer näher an die Küste heran? Und was kann man gegen die momentane Hysterie tun? Soll die Spezies geschützt werden oder steht der Mensch an erster Stelle? Diese und viele andere Fragen haben sich besorgte Politiker und Forscher vergangene Woche beim Shark Summit in Sydney gestellt.

Derzeit begegnet man ungewöhnlich vielen Haien an der North Coast von New South Wales. Seit Beginn diesen Jahres gab es in Australien nicht nur zahlreiche Sichtungen von großen Haien in Küstennähe oder in Gebieten, wo sich viele Surfer und Schwimmer aufhalten, sondern es wurden auch insgesamt 29 Zwischenfälle gemeldet: Neben zwei fatalen Begegnungen sind weitere 18 Personen mitunter schwer verletzt worden. (Quelle: Shark Attack Files, Taronga Zoo)

Die Bewohner von Byron Bay und Umgebung haben die Anwesenheit der Haie lange Zeit sehr gelassen hingenommen. Selbst als im September vergangenen Jahres ein Schwimmer an einem viel besuchten Strand durch einen drei Meter großen Hai zu Tode kam, war dies kein Grund zur Panik. Die letzte fatale Begegnung mit einem Hai lag schließlich mehr als zehn Jahre zurück. Es war jedoch nur der Beginn einer Serie an Zwischenfällen, die bis heute nicht abgebrochen ist. Besonders viele Vorfälle ereigneten sich in der Region zwischen Byron Bay und Evans Head. Die Kleinstadt Ballina liegt genau in der Mitte und sieht sich stark betroffen. Man hat mittlerweile nicht nur Angst um lokale Surfer und Badegäste, sondern auch, dass diesen Sommer die Touristen weg bleiben.

An der North Coast von New South Wales wurden in den vergangenen Monaten immer wieder dieselben Weißen Haie gesichtet. Sieben sind unter dem von der Regierung initiierten shark tagging program bereits mit einem Sender ausgestattet worden. Forscher erhoffen sich, dadurch mehr über Verhalten und Migration von Haien zu lernen. Zusammenhänge zwischen dem vermehrten Vorkommen von Haien in küstennahen Gebieten und der wachsenden Zahl an Wassersportlern werden noch untersucht. Dass die Zahl der Beutefische dieses Jahr besonders hoch ist und folglich mehr Haie angelockt werden, ist auch eine mögliche Erklärung.

Was also tun? Dem Beispiel Westaustraliens folgen und Haie, die der Küste zu nahe kommen, einfach töten? Oder wie in Queensland so genannte drum lines installieren? Oder sind Hainetze, wie sie in Sydney seit Jahren zum Einsatz kommen, die beste Lösung?

Ein wichtiger Punkt des Shark Summits war, dass sowohl Schwimmer, als auch Haie geschützt werden sollen. Experten beteuern, dass es nicht genug verwertbare Daten über Migration und Verhalten von Haien gibt und die Frage nach dem »warum« deshalb nur schwer beantwortet werden kann. Neben dem Fokus auf Forschung wurden auf dem Gipfeltreffen auch viele andere Vorschläge besprochen: Von Neoprenanzügen und Surfboards in Tarnfarben, dem Einsatz von elektromagnetischen Wellen und intelligenten Sonarbojen, die Haie an ihren Bewegungen erkennen und per Satellit die zuständigen Surfclubs alarmieren, war alles dabei. Die Experten kamen jedoch zu der Schlussfolgerung, dass alle Technologien noch weiter erforscht und getestet werden müssen. Ein so genanntes shark spotting program, wie es derzeit in Südafrika existiert, sei die einzige Methode, die sofort zum Einsatz kommen kann.

In Byron Bay und Umgebung wird die Küste sowohl am Wochenende als auch in den Schulferien von Helikoptern patrouilliert. Noch ist man vor allem auf die Hilfe der Anwohner angewiesen, Haisichtungen in unmittelbarer Küstennähe per Notruf zu melden. Die Polizei verständigt dann wiederum den zuständigen Surfclub. Als sehr effektiv hat sich auch die Facebookseite Shark Reports heraus gestellt, auf der Haisichtungen live gepostet werden. In Zukunft soll die von der Regierung initiierte Kampagne SharkSmart diese und andere Maßnahmen koordinieren.

No worries!

FOTO: ERNESTO BORGES (FLICKR)
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Paljor aus Nepal

Im Gespräch mit Auswanderern über das Leben auf der großen Insel, die schönen Seiten Australiens, an was wir uns nie gewöhnen werden und was man so alles von daheim vermisst: Diesmal mit Paljor aus Nepal, der mit 18 nach Australien ausgewandert ist und sich in Sydney mittlerweile schon richtig daheim fühlt.

Über dich und deine Erlebnisse:

Woher kommst du, wie alt bist du und was machst du in Australien? Wie lange bist du schon hier? 
Ich wurde in Nepal geboren und habe dort meine Kindheit und Jugend verbracht. Meine Familie lebt nach wie vor dort. Mit 18 Jahren bin ich zum Studieren nach Australien gezogen und habe mir hier schließlich ein neues Leben aufgebaut. Heute bin ich 28 Jahre alt und arbeite als Marketing Koordinator für eine Sprachschule in Sydney.

Warum genau Australien? 
Es gibt mehrere Gründe, warum ich mich dazu entschlossen hatte, auszuwandern. Die Dinge standen damals sehr schlecht in Nepal, es gab Korruption, wo immer man auch hinsah und die Karriereaussichten waren sehr beschränkt. Ich konnte einfach das Licht am Ende des Tunnels nicht sehen und um ehrlich zu sein, ich kann es auch heute noch nicht, was sehr traurig ist.

Ausschlaggebend um nach Australien zu gehen, war sicherlich, dass es damals für nepalesische Studenten sehr einfach war, ein Visum zu bekommen. Außerdem sind die Ausbildungen hier top und damals waren auch die Studiengebühren noch relativ erschwinglich. Mein anderes Wunschziel wäre die USA gewesen, ein Visum für Amerika zu bekommen, war jedoch nicht ganz einfach.

Erinnerst du dich an deinen ersten Tag? Was hast du erlebt? 
Obwohl es schon zehn Jahre her ist, erinnere ich mich an den Landeanflug in Sydney, als wäre es erst gestern gewesen. Es war bereits Nacht und ich erinnere mich an all die Lichter, die ich vom Flugzeug aus sah und kurz wurde ich auch ein bisschen nervös, als ich daran dachte, dass ich nicht eine einzige Menschenseele in der Stadt dort unten kenne. Außerdem hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt nur ein einziges anders Land besucht – Indien – es war also alles sehr neu und aufregend für mich. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, wie ich mit dem Taxi zu meiner Unterkunft gefahren bin und meine zukünftigen Mitbewohner kennen gelernt habe.

Was war dein größter Kulturschock? 
Ich würde es nicht unbedingt als Kulturschock bezeichnen, eher als falsche Vorstellung, die ich von Australien hatte. Ich dachte immer, dass Australien eine Mischung zwischen Großbritannien und Amerika ist, mit ähnlicher Kultur und Lebensweise. Und obwohl Australien auch heute noch als Land bezeichnet wird, das kulturell gen Westen ausgerichtet ist, wurde mir bald klar, dass es seine ganz eigene Identität hat, sowohl bedingt durch die einzigartige Lage und die Bereicherung durch die Kultur der Aborigines und Torres Strait Islander, als auch durch die vielen multi-ethnischen Migranten, die das Land zu dem gemacht haben, was Australien heute ist. Ich habe mich von Anfang an richtig wohl unter Australiern gefühlt und war sehr neugierig darauf, ihren Lebensstil und ihre Kultur näher kennen zu lernen und je länger ich hier lebe, desto mehr weiß ich den »Australian Way of Life« zu schätzen.

Wenn ich Australien mit Nepal vergleichen müsste, weiß ich gar nicht genau, wo ich anfangen soll. Die Liste der Unterschiede wäre unendlich... angefangen von der Lage, Lebensweise, dem politischen System, der Kultur, den Familienstrukturen... Ich muss aber sagen, dass Australier und Nepalesen auf ähnliche Art und Weise ein sehr freundliches Volk sind – die Charakterzüge Bescheidenheit und Liebenswürdigkeit sind in beiden Gesellschaften hoch angesehen.

Hast du manchmal Heimweh? Was fehlt dir? 
Manchmal habe ich Heimweh, aber nur nach meiner Familie und meinen Freunden, die in Nepal leben. Ich sehe meine Familie nur ca. alle drei Jahre. Meine Schwester studiert gerade Medizin in China. Das Land an sich vermisse ich jedoch nicht.

Erzähl mir von Australien:

Wie würdest du Australien mit ein paar wenigen Worten beschreiben? 
Australien – ein Naturparadies, wunderschöne Küstenlandschaften und fantastisches Wetter. Die Australier würde ich als sehr gelassen, aber zielstrebig bezeichnen, sie können mitunter Rowdys sein, haben aber eine warmherzige Art, sie sind alle sehr verschieden, aber doch geeint.

Was gefällt dir besonders gut an Australien? 
Ich liebe die Tatsache, dass man in Australien so viele unterschiedliche Erlebnisse haben kann – große glamouröse Städte (Sydney, Melbourne), kleine malerische Örtchen (Yamba, Byron Bay) und das ländliche Outback (Alice Springs). Nur eine Stunde Autofahrt von Sydney entfernt liegt beispielsweise das schöne kleine Dorf Wisemans Ferry oder Stanwell Tops, eine atemberaubende Küstenstraße.

Das Essen hat es mir hier ebenfalls angetan. Die Australier sind richtige »Foodies« und man findet in Sydney authentische Küche aus aller Welt. Neben moderner australischer Küche in top Restaurants (Quay in The Rocks), kann man auch authentisch japanisch essen gehen (ich empfehle Kuki Tanuki in Newtown), traditionelle indische Spezialitäten kosten (am besten bei Maya da Dhaba in Surry Hills), spanische Tapas genießen (unbedingt Tapavino in Sydneys Innenstadt besuchen) und selbst exotische nepalesische Küche findet man hier (Little Nepal in Burwood). Wer also auf ein gastronomisches Abenteuer aus ist, der ist in Sydney auf jeden Fall richtig.

An was wirst du dich nie gewöhnen?
Ganz ehrlich, ist gibt nicht eine einzige Sache, die ich hier nennen könnte. Das Leben in Australien ist einfach großartig, ich liebe dieses Land!

Wo befindet sich in deinen Augen der schönste Ort in Australien? 
Kurz gesagt: Sydney. Vielleicht bin ich in meiner Meinung dadurch beeinflusst, dass Sydney heute meine Heimatstadt ist, aber ich denke, dass die Stadt wirklich für jeden etwas zu bieten hat – egal was für Interessen oder Geschmack man hat, ob man ein Fan von Natur oder von Großstadt ist.

Würde deine Wahl wieder auf Australien fallen?
Auf jeden Fall!

Wie australisch bist du bereits?

Sprichst du jeden mit »how're you doing« an? 
Meistens schon, ja. Das geht ganz automatisch.

Isst du Vegemite zum Frühstück? 
Da ich bereits als Kind in Nepal Vegemite zum Frühstück gegessen habe, war das auf jeden Fall nichts Neues für mich. Mein Vater war als Kind in einem Internat in Indien untergebracht, das von Engländern geführt wurde. Daher kam er schon früh mit Marmite in Berührung (die englische Variante von Vegemite) und so wurde die Tradition in unserem Haus fortgesetzt und auch ich bin mit Marmite bzw. Vegemite zum Frühstück aufgewachsen.

Wie hast du die letzten Weihnachten verbracht?
Weihnachten habe ich erst richtig in Australien kennen gelernt. Das Christentum ist in Nepal nicht wirklich verbreitet, mehr als 80% der Nepalesen sind hinduistisch. Trotz dieser Tatsache sind die Leute sehr tolerant und es ist sogar verbreitet, mehreren Religionen gleichzeitig zu folgen. Meine Mutter zum Beispiel ist sehr gläubig und praktiziert sowohl den Hinduismus, als auch den Buddhismus. Mein Vater ist in einem buddhistischen Haushalt aufgewachsen, hat sich aber irgendwann zum Agnostiker entwickelt. Als ich alt genug war, über meine Religionszugehörigkeit zu entscheiden, entschied ich mich für den Atheismus. Trotz alledem feiern wir nach wie vor hinduistische und buddhistische Feste mit Familie und Freunden, ähnlich wie ich hier in Australien an den Feierlichkeiten zu Weihnachten teilhabe – nicht unbedingt im religiösen Sinne, aber einfach als eine Zeit, die man mit seinen Liebsten zusammen verbringt. Letzte Weihnachten habe ich mit meiner Familie und Freunden Geschenke ausgetauscht, es gab viel gutes Essen und es war einiges los!

Für die Aussies ist ein Strand ohne Wellen kein Strand. Was bevorzugst du? 
Ich mag Wellen sehr gerne, obwohl ich mich noch nie im Surfen versucht habe. Im Bodyboarden jedoch schon.

Besitzt du ein Paar Ugg Boots? 
Oh nein, niemals!

No worries!

FOTO: PALJOR LAMA
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Flüchtlingskrise – Wie reagiert Australien?

Das kennen wir auch aus Europa: Nicht immer stimmt die Meinung des Volkes mit den Taten der Politiker überein. In Angesicht der weltweiten Flüchtlingskrise gerät Australiens Regierung jedoch zusehends unter Druck. Während Länder wie Deutschland Kriegsflüchtlinge willkommen heißen und zugesagt haben, 500.000 und mehr aufzunehmen, kristallisieren sich in Australien gerade zwei Dinge heraus.

Zum Ersten scheint der Plan, Asylsuchende in Kambodscha anzusiedeln, nun endgültig in sich zusammen zu brechen. 55 Mio. Australische Dollar hat diese fragwürdige Aktion bisher gekostet. Die australische Regierung verbannt Bootsflüchtlinge, die versuchen, die australische Küste zu erreichen, seit einigen Jahren auf die pazifischen Inseln Nauru oder Manus Island, in so genannten »offshore detention centres«. Alle Flüchtlinge, die dorthin kommen, haben keine Chance, in Australien angesiedelt zu werden. Das Problem ist nur, dass diese armen Inselstaaten unmöglich so viele Flüchtlinge aufnehmen können, daher hat Premierminister Tony Abbott vergangenes Jahr mit Kambodscha einen neuen Deal geschlagen: 55 Mio. Australische Dollar dafür, dass anerkannte Flüchtlinge, die in Nauru oder Manus Island festsitzen – anstatt in Australien – in Kambodscha angesiedelt werden. Und das Resultat? Gerade einmal vier Personen wurden seit Juni in dem Dritte-Welt-Land aufgenommen. Einer von ihnen möchte laut Medienberichten nun freiwillig in seine alte Heimat zurückkehren.

Zum Zweiten soll Australien nun auch seinen Teil zur weltweiten Flüchtlingskrise beitragen und mehr Asylsuchende aus Syrien aufnehmen. Dem hat die australische Regierung am vergangen Sonntag zwar zugestimmt, sich gleichzeitig aber ein Hintertürchen offen gelassen: Es sollen in Zukunft zwar mehr syrische Flüchtlinge aufgenommen werden, dafür aber weniger Menschen aus anderen Krisengebieten. Die Quote muss gleich bleiben. Gleichzeitig ist eine heftige Diskussion darüber entbrannt, dass nur christliche Syrer aufgenommen werden sollen. Die vorherrschende Stimmung im Parlament: »Wir wollen keine muslimischen Männer«. Die australische Regierung ließ heute verlautbaren, dass ein Entschluss gefallen sei. Premierminister Tony Abbott hat zur Überraschung aller nachgegeben: Zusätzlich zur jährlichen Flüchtlingsquote von 13.750, sollen nun auch 12.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen werden. Bedingung bleibt jedoch, in erster Linie »verfolgten Minderheiten« eine permanente Aufenthaltsbewilligung in Australien zu gewähren.

No worries!

FOTO: MICHAEL COGHLAN (FLICKR)
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Australiens Bevölkerung in Zahlen

Das Institut für Gesundheit und Sozialfürsorge hat einen interessanten Bericht zum Leben in Australien veröffentlicht. Die Statistiken beziehen sich nicht nur auf Aspekte der Demographie, sondern beleuchten auch die Themen Ausbildung, Veränderungen am Arbeitsmarkt, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Überalterung der Gesellschaft und vieles mehr. Der gesamte Bericht kann hier eingesehen werden. Die Schlüsselerkenntnisse sind wie folgt zusammengefasst.

Australiens Bevölkerung wird älter
Australiens Bevölkerung wächst zwar stetig, wird aber auch immer älter. Noch macht die Gruppe der 25 bis 64-Jährigen die klare Mehrheit aus. 2014 waren 15% der Bevölkerung älter als 65 Jahre, im Jahr 2054 soll diese Altersgruppe bereits mindestens 21% ausmachen.

Anzahl an Menschen mit Behinderung ist gleich geblieben
Der Prozentsatz an Menschen, die mit einer Behinderung leben, ist seit 2009 – trotz der Alterung der Gesellschaft – gleich geblieben und betrifft in Australien eine von fünf Personen, was ungefähr 19% aller Australier entspricht. 86% der betroffenen Gruppe sind jedoch 90 Jahre oder älter. Die Erwerbsquote der 15 bis 64-Jährigen, die mit einer Behinderung leben, liegt bei 53%.

Arbeitskräftewandel – Mehr erwerbstätige Frauen, Männer und Frauen arbeiten länger
Im Jahr 2004/05 lag das durchschnittliche Pensionsantrittsalter bei Männern bei 58 Jahren und bei Frauen bei 47 Jahren. Heute gehen Frauen erst mit 50 Jahren in Pension. Gleichzeitig ist die Beschäftigungsquote von Frauen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren von 62% auf 71% gestiegen, während sie beim männlichen Geschlecht ungefähr gleich geblieben ist. Weiters ist die Beschäftigungsquote im Alter von 65 bis 69 Jahren bei Männer um das Doppelte, bei Frauen sogar um das 4-Fache angestiegen.

Mehr Mieter, weniger Hauseigentümer
Die Zahl der Mieter ist von 1994/95 bis 2011/12 von 18% auf 25% gestiegen, während die Zahl der Hauseigentümer, die einen Kredit abzahlen müssen, von 30% auf 37% gestiegen ist. Gleichzeitig geht die Zahl derjenigen, die eine Wohnung oder ein Haus kreditfrei besitzen, stetig zurück. Haushalte mit niedrigem Einkommen geben 41% ihres Gehalts für die Miete aus. 4% der Bevölkerung lebt in einer Sozialwohnung.

Kleine Fortschritte bei den Ureinwohnern Australiens
Im Jahr 2012/13 waren Sozialleistungen nur mehr für 50% der australischen Ureinwohner die alleinige Einnahmequelle (im Vergleich zu 16% in der restlichen Bevölkerung). Zehn Jahre zuvor waren es noch 63%. Die Zahl der Ureinwohner im Alter von 15 bis 64 Jahren, die einer Erwerbstätigkeit nachgeht, lag 2012/13 bei 48%. Laut eigenen Angaben können 41% der erwerbstätigen Ureinwohner von ihrem Einkommen leben. Diese Zahl ist seit 2002 um 9% gestiegen.

Einige weitere interessante Fakten:
  • 28% der Bevölkerung wurde nicht in Australien geboren – in dieser Gruppe stammen 37% aus Europa, 35% aus Asien und 12% aus dem ozeanischen Raum.
  • 71% aller Australier leben in Großstädten.
  • 23% aller Australier leben in einem Single-Haushalt.
  • Haushalte mit niedrigem Einkommen verdienen durchschnittlich $475 pro Woche, während Haushalte mit hohem Einkommen $1.814 pro Woche verdienen.
  • Die Beschäftigungsquote bei Männern ist mit 71% etwas höher als bei den Frauen (59%).
  • Das Durchschnittsalter beim ersten Baby beträgt bei der Frau 30,8 Jahre und beim Mann 33 Jahre.
  • Australien hat eine der höchsten Lebenserwartungen der Welt – Babys die zwischen 2011 und 2013 geboren wurden, können ein Alter von 80,1 Jahren (Jungen) und 84,3 Jahren (Mädchen) erreichen.
  • 48% aller Kinder bis 12 Jahre verbringen regelmäßig Zeit in der Kinderkrippe. Familien die besser verdienen, nützen externe Kinderbetreuung wesentlich öfter, als Familien mit niedrigem Einkommen.
  • Die Anzahl der 18 bis 24-Jährigen, die bei den Eltern leben, ist von 1997 bis 2012/13 von 50% auf 60% gestiegen.
  • 21% aller jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren trinken Alkohol in Mengen, die sich dauerhaft schädlich auf ihre Gesundheit auswirken könnten, während 29% der gleichen Altersgruppe Drogen konsumieren.
  • Die Jugendarbeitslosigkeit im Jahr 2014 betrug 13,3%. Weiters ist zu beobachten, dass immer mehr junge Leute Teilzeit arbeiten (44%) und die Zahl der Vollzeitbeschäftigten (43%) zurück geht.
  • 67% der erwachsenen Bevölkerung hat einen höheren Abschluss als den Pflichtschulabschluss. Im Jahr 2014 betraf dies 69% aller Männer und 66% aller Frauen.
  • 2014 arbeiteten 25% aller 25 bis 64-Jährigen in einem Teilzeitjob.
  • Männer in Vollzeitbeschäftigung arbeiten durchschnittlich 41,4 Stunden pro Woche während Frauen durchschnittlich 36,9 Stunden pro Woche arbeiten.
  • 2010 verrichteten 38% der Frauen und 34% der Männer eine gemeinnützige Arbeit. Am ehesten werden Sportveranstaltungen und -vereine unterstützt.
No worries!

FOTO: GREG SCALES (FLICKR)
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Bali – Traumziel der Australier

Die indonesische Insel Bali gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Australier. Im Jahr 2011/12 haben insgesamt 798.000 Australier Urlaub in Indonesien gemacht. Bali ist nicht nur eine wunderschöne Insel, die eine gewisse Spiritualität ausstrahlt, mit tollen Stränden und einzigartigen Unterkünften, sondern sie zeichnet sich auch durch die Herzlichkeit der hinduistischen Bevölkerung und deren Offenheit gegenüber fremden Kulturen aus. Einerseits strömen jedes Jahr Hunderttausende australische Touristen nach Bali und geben der Bevölkerung somit eine Lebensgrundlage, andererseits haben die beiden Staaten eine nicht ganz einfache Beziehung zueinander. Einmal ruft die indonesische Regierung zum Boykott gegen Australien auf, ein andermal macht das die australische. Gründe gibt es hierfür viele.

Die Australier haben einen schlechten Ruf in Indonesien, da manche Touristen milde gesagt »ihre Manieren in Australien lassen«, wenn sie auf der Trauminsel Urlaub machen. Es scheint, als fliegen viele jungen Leute in erster Linie nach Bali, um die Party ihres Lebens zu feiern: Trinken, Drogen nehmen, ohne Regeln und Gesetze leben und die balinesische Kultur generell mit den Füßen treten – so stellen sie sich ihren Urlaub vor. In der Folge führt dieses Verhalten auch zu Auseinandersetzungen auf politischer Ebene. Erst kürzlich hat der Fall der zwei australischen Drogenschmuggler Wellen geschlagen, die von der indonesischen Regierung hingerichtet wurden. Vergangenes Jahr hat ein australischer TV-Sender eine Dokuserie unter dem Titel »What really happens in Bali« veröffentlicht und was ich so gehört habe, ist es einigen Australiern überaus peinlich, wie sich ihre Landsleute im Ausland benehmen. Auch ich kenne Australier, die aus diesem Grund ihre Identität in Bali lieber nicht an die große Glocke hängen.

Bali hat sich für die Australier in der Vergangenheit auch als ziemlich tödlich erwiesen. Bei den Terroranschlägen in Kuta im Jahr 2002 kamen neben zahlreichen anderen Opfern auch 88 Australier ums Leben. Dies hat kurzfristig zu einem Einbruch im Tourismus geführt, der die Einwohner von Bali schwer getroffen hat. Drei Jahre dauerte es, bis sich die Zahl der Urlauber wieder stabilisierte. Laut Statistiken sterben pro Jahr an die 40 Australier in Indonesien, Verkehrsunfälle und natürliche Todesursachen machen die meisten Todesfälle aus. Die Zahl der inhaftierten australischen Staatsbürger in Indonesien – die meisten aufgrund von Drogendelikten – befindet sich im zweistelligen Bereich.

Trotz alledem lieben die Australier Bali, manche nennen die Insel sogar stolz ihre zweite Heimat. Der Flug dahin ist verhältnismäßig kurz, die Menschen sind herzlich und man kann günstig auf einer wunderschönen Insel Urlaub machen. Ein Artikel im Australian beschreibt sehr gut, warum die Liebe der Australier zu Bali so schnell nicht erlöschen wird.

No worries!

FOTO: NINA FISCHER
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Eingestellt von : Nina Fischer
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