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Fraser Island

Captain James Cook war der erste, der 1770 Fraser Island entdeckte und nannte sie »Great Sandy Peninsula«, da er glaubte, dass eine Verbindung zum Festland bestehen würde. Tatsächlich ist der 1.840 km² große Landstrich, der hauptsächlich aus Sand besteht, eine Insel. Genauer, die größte Sandinsel der Welt. 

Die Aborigines, die Fraser Island schlicht und einfach als »Paradies« bezeichneten, hatten sich bereits vor 5.500 Jahren auf der Insel niedergelassen. Mit der Ankunft der Weißen, die sowohl den Alkohol als auch Krankheiten mit sich brachten, sollte dies jedoch ein jähes Ende haben. Spätestens ab 1863, als die Holzfällerindustrie Fraser Island entdeckte, waren die dort ansässigen Ureinwohner dem Untergang geweiht. Ende des 19. Jahrhundert wurden die wenigen von ihnen, die noch übrig geblieben waren, auf das Festland umgesiedelt. Die Population der Aborigines auf Fraser Island ist – ähnlich der Insel Tasmanien – innerhalb kürzester Zeit komplett zerstört worden.

Ihren heutigen Namen verdankt Fraser Island einer gewissen Dame namens Eliza Fraser. 1836 stach Captain James Fraser in See, um von Sydney nach Singapur zu segeln. Leider kam das Schiff nur bis in den Norden von Queensland, es kenterte am Riff des Great Barrier Reef. Die wenigen Überlebenden – darunter James Fraser und seine Frau Eliza – ruderten in Rettungsbooten Richtung Süden und stießen nach etwa einem Monat auf Fraser Island. Die Hoffnung, von dort gerettet zu werden, schwand dahin, als sie auf ansässige Aborigines trafen, die den Fremden gegenüber nicht unbedingt freundlich gesinnt waren. Sie wurden zwar aufgenommen, mussten aber Arbeiten verrichten, ihre Kleidung und wenigen Habseligkeiten wurden ihnen weg genommen und sie standen unter ständiger Beobachtung, die eine Flucht nur schwer möglich machte. Eliza Fraser wurde schließlich von einem Suchtrupp gerettet und zurück aufs Festland gebracht. Sie hat die Zeit auf der Insel als einzige überlebt, um von ihrer (teils sehr umstrittenen) Geschichte zu erzählen.

Lange Zeit war Fraser Island für viele Australier lediglich eine unbedeutende Insel, deren natürliche Ressourcen – Holz und Mineralien wie Rutil, Zirkon und Monazit – ausgebeutet werden konnten. Das so genannte »sand mining« wurde in den 70er Jahren eingestellt, das Abholzen von Pinienwäldern erst in den 90er Jahren verboten. Seit 1992 gehört Fraser Island offiziell dem UNESCO Weltkulturerbe an – die Insel ist heute eine der beliebtesten Touristenattraktionen in ganz Australien. Sie besteht zwar in erster Linie aus Sand, man findet dort jedoch ebenso subtropischen Regenwald, wunderschöne Süßwasserseen und viele australische Tiere. Auch einige, denen man lieber nicht begegnen möchte ... Das Meer rund um Fraser Island besteht aus tückischen Strömungen und äußerst starkem Wellengang, außerdem halten sich in diesen Gewässern besonders viele Haie und Quallen auf. Die giftigsten Schlangen und Spinnen, die in Australien beheimatet sind, leben ebenfalls auf der Insel. Weiters kann man Tiere wie Kookaburras, Goanas, Dingos, Meeresschildkröten, Delfine und Wale beobachten. Fraser Island ist aber auch als 4WD- und Campingparadies bekannt, denn nirgendwo anders gibt es einen »75-Mile Beach«, der als Highway genutzt wird und wer schon mal auf Fraser Island sein Zelt aufgeschlagen hat, wird den spektakulären Sternenhimmel so schnell nicht wieder vergessen. Mehr zu Fraser Island und seiner Geschichte findet ihr hier.

No worries!

FOTO: NINA FISCHER

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