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Mülltrennung

Die Australier halten sich selber für sehr fortschrittlich, was das Thema Mülltrennung angeht. Dazu kann ich nur sagen: Die waren wohl noch nie in Mitteleuropa!

Das System funktioniert hier in New South Wales nämlich so. Es gibt eine Mülltonne für den Restmüll, eine für Papier und und eine für Recycling. Der Biomüll kommt in den Restmüll. Gartenabfälle (ist ja eigentlich auch Biomüll) muss aber gesondert entsorgt werden und kann nicht in den Restmüll. Glas kommt mit in die Recyclingtonne und wird nicht gesondert entsorgt. Viel Plastik landet aber auch im Restmüll, entweder weil es tatsächlich nicht recyclebar ist oder weil das Recyclingzeichen auf der Verpackung schlicht und einfach fehlt. Was mich aber richtig geschockt hat: Batterien werden einfach auch in den Restmüll geworfen. Achja und alles was irgendwie Erde enthält, kann NIRGENDS rein und kann auch nicht gesondert entsorgt werden.

Jeder der in einer Stadt lebt und einen Garten hat, kann sich denken, dass letzteres zum Problem werden könnte ... was macht man denn nun mit der ganzen Unkrauterde, die man nicht mal gegen Bezahlung bei einer Mülldeponie abladen kann? Raus aus der Stadt fahren und einen Park damit schmücken? Die Müllsäcke tarnen und versuchen mit dem Restmüll mit zu schmuggeln? Oder das ganze in einer Nacht-und-Nebel-Aktion illegal abladen? Das werde ich wohl noch raus finden müssen ...

No worries!
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Bitte Strafe zahlen!

Was man in den öffentlichen Verkehrsmitteln auf keinen Fall machen sollte:

Zum Beispiel die Füße auf dem Sitz gegenüber platzieren. Wird man erwischt, kostet einen dies 180 Dollar – auch wenn man keine dreckigen Schuhe hat und auf dem Polster schon fünf Brandmarken und zwei Kaugummis kleben. Achja und Kinder werden übrigens auch bestraft. Die bekommen aber einen Rabatt und müssen nur 61 Dollar zahlen. Allein im Jahr 2011 hat der Staat Victoria dank diesem Vergehen zahlreicher Fahrgäste ein Plus an 2,5 Mio. Dollar verzeichnen können. Das waren insgesamt 17.592 Leute die Strafe zahlen mussten.

Weiters wurden 57 Personen dafür bestraft, Müll zurückgelassen zu haben, 1.473 Leute haben es gewagt sich eine Zigarette anzuzünden, 2.751 wurden mit einer offenen Flasche Bier oder ähnlichem erwischt, 854 weitere haben gar daraus getrunken, 20 Personen sind dabei erwischt worden, den Zug auf künstlerische Weise verschönern zu wollen, 6 Personen haben unerlaubterweise ein Instrument gespielt, 30 haben auf den Boden gespuckt und weitere 11 haben gar andere Fahrgäste angespuckt, 4 haben heimlich einen Hund hinein geschmuggelt, 94 Leute haben versucht etwas an andere Fahrgäste zu verkaufen oder etwas von ihnen zu erbetteln, 922 Personen haben geflucht oder gedroht und 7 haben etwas mit Absicht kaputt gemacht.

Puuhh ... das war jetzt aber eine lange Liste. Einen kleinen Lichtblick gibt es jedoch: Im Jahr 2011 wurde nicht eine einzige Person dabei erwischt, im Zug um Geld gewettet zu haben! Das ist nämlich auch verboten. Achja und was die offene Flasche Bier betrifft, kommt ein Kontrolleur und man drückt diese schnell dem eigenen Kind in die Hand, dann nützt das auch nichts. Kinder werden für dieses Vergehen nämlich ebenfalls zur Kasse gebeten. Die niedrigste Strafe ist übrigens 122 Dollar für das illegale Glücksspiel, die Höchststrafe wird verhängt, wenn man andere Fahrgäste anspuckt und beläuft sich auf 305 Dollar. Link zum Artikel

No worries!
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Verkehrte Welt

In Australien ist ja irgendwie alles ein bisschen anders. Wenn nicht sogar genau verkehrt rum. Türschlösser zum Beispiel schließen in die falsche Richtung. Die Autos fahren auf der linken Seite. Scheibenwischer und Blinker sind vertauscht. Ja sogar das Klowasser dreht sich in die andere Richtung, wenn man die Spülung betätigt!

Des weiteren sieht man den Mond hier angeblich spiegelverkehrt und Norden ist Süden und Süden eigentlich Norden. D.h. der Norden ist warm und der Süden kalt. Im Winter ist Sommer und im Sommer ist Winter. Auf der Rolltreppe muss man links stehen und rechts gehen. Bei der Adresse wird die Hausnummer vor der Straße angegeben und nicht umgekehrt. Die Regler der Herdplatten sind gegen den Uhrzeigersinn angeordnet und im Kühlschrank sind die geräumigen Gefrierfächer oben und der Kühlbereich unten. Schön praktisch auch, damit man sich jedes Mal bücken muss, wenn man mal schnell zur Milch will. Die europäischen Kühlschränke hingegen werden »upside down fridges« genannt. Was für eine verkehrte Welt!

Bei so viel Verkehrtheit komme ich mir manchmal schon ganz verkehrt vor. Vor allem wenn ich plötzlich versuche, den Drehverschluss einer Flasche Wasser in die falsche Richtung herum zu öffnen. Schön blöd. Die Australier müssen auch um jeden Preis irgendwie anders sein!

No worries!

FOTO: STEFFI REICHERT (FLICKR)
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Mein australisches Ich

Ständig lächeln und fröhlich sein, sich bloß nicht anmerken lassen, wenn man mal einen schlechten Tag hat, alles auf die leichte Schulter nehmen, immer auf seine Kleidung und Äußerlichkeiten reduziert zu werden, Australien als großartigstes Land der Welt in den Himmel zu loben und dieses (verkrampfte) locker und lässig sein, das mir so gar nicht liegt. Den Schein wahren – das ist hier bei den Australiern besonders wichtig, wenn man sich anpassen will. Bloß niemanden wissen lassen, dass man ein normaler Durchschnittsmensch mit Problemen und Sorgen ist.

Mit meiner ehrlichen und direkten Art ecke ich hier immer wieder an. Oftmals wäre es besser, das Spiel mitzuspielen und einfach nur das zu sagen, was von einem erwartet wird. Eine ehrliche Antwort? Das will hier doch sowieso niemand hören! Aber trotzdem wird ständig danach gefragt ... Die Aussies selber sind Meister darin, keine eindeutigen Antworten zu geben und um den heißen Brei herum zu reden. Wie oft hätte ich schon gerne die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen und meinem Gegenüber mal die Meinung gesagt: »Sag doch was du wirklich sagen willst und ansonsten sag lieber gar nichts!«

Nicht sich selbst sein zu können, heißt auch, dass ich ständig von meinem Australier gecoacht werden muss. Denn Übung macht den Meister. Was sagt man in dieser Situation ... wie verhält man sich jener ... was muss ich zu diesem Anlass anziehen ... was erwarten die Leute von mir ...

Mein australisches Ich und ich sind also immer wieder mal im Konflikt. Besonders bei offiziellen Anlässen und Jobinterviews fällt es mir mitunter schwer, in meine Rolle zu schlüpfen. Manchmal geht es ganz leicht, aber oft bin ich es einfach müde, mich dauernd verstellen zu müssen. Mich »anpassen« zu müssen. Nicht so geschätzt zu werden, wie ich bin. Ich wäre doch so gerne wieder mal nur ich selbst. Ich sag’s euch ... Immigrant sein ist nicht immer einfach, selbst wenn man im tollsten Land der Welt lebt!

No worries!
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Eingestellt von : Nina Fischer
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Kulinarische Vorlieben














Was die Australier so richtig gerne mögen:
  • Sandwich mit Speck, Spiegelei und BBQ Sauce zum Frühstück
  • pochierte Eier mit Sauce Hollondaise zum Frühstück
  • Vegemite Toast zum Frühstück
  • Meringue Gebäck und Kuchen
  • Bananenbrot
  • Lakritze
  • frisch gepresste Fruchtsäfte
  • Earl Gray und English Breakfast Tea
  • Flat White (wie Cappuchino nur ohne Schokolade und wenig Schaum)
  • Ingwer Bier (alkoholfreies Getränk)
  • lieber Rindfleisch statt Schweinefleisch
  • Spanische Chorizowurst für den Grill
  • Haloumi und Kürbis auf Salat
  • Hühnerschnitzel (in Australien kommt das Schnitzel vom Huhn)
  • BBQ Sauce auf der Pizza
  • Hackfleisch auf der Pizza
  • Schinken-Käse-Croissant
  • weiches und möglichst weißes Brot (knusprig wird oft mit »alt« gleichgesetzt)
  • Türkisches Fladenbrot
  • salzige Butter
  • Gemüse in der Mikrowelle gegart
No worries!

FOTO: JON MOUNTJOY (FLICKR)
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Eingestellt von : Nina Fischer
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